Bild: Markus Spiske, unsplash

WWF-Kantons­ra­ting: Kein Schwei­zer Kanton erreicht die Pari­ser Klimaziele

Ein aktuelles Rating des WWF Schweiz zeigt, dass keiner der Schweizer Kantone den Anforderungen des Pariser Klimaabkommens gerecht wird. Trotz Fortschritten in einigen Bereichen, wie dem Austausch alter Heizungen, bleiben die Emissionen im Gebäudebereich weiterhin zu hoch.

Basel-Stadt führt das WWF-Rating als klima­freund­lichs­ter Kanton an, gefolgt von Uri und Neuen­burg. Am unte­ren Ende befin­det sich Appen­zell Inner­rho­den, das den gröss­ten Aufhol­be­darf hat. Trotz dieser Unter­schiede zeigt das Rating: Noch kein Kanton ist auf einem Absenk­pfad, der mit dem 1,5‑Grad-Ziel von Paris verein­bar wäre.

Lean­dro De Ange­lis, Ener­gie­ex­perte WWF Schweiz, betont: «Es ist erfreu­lich, dass etli­che Kantone in den vergan­ge­nen Jahren deut­li­che Fort­schritte gemacht haben. Vor allem beim Austausch alter Heizun­gen durch klima­freund­li­chere Alter­na­ti­ven hat sich viel getan.» Gleich­zei­tig weist er darauf hin, dass noch erheb­li­cher Hand­lungs­be­darf besteht, insbe­son­dere bei der Gebäu­de­sa­nie­rung und der Umstel­lung auf Elektromobilität.

Kantone spie­len eine zentrale Rolle im Klimaschutz

Die Kantone spie­len eine entschei­dende Rolle im Klima­schutz, insbe­son­dere im Gebäu­de­be­reich. Dieser ist für 40 Prozent des Schwei­zer Ener­gie­ver­brauchs und knapp ein Vier­tel der Treib­haus­gas­emis­sio­nen verant­wort­lich. Die Schweiz kann die Klima- und Ener­gie­ziele ohne die Kantone nicht errei­chen. Sie haben die Möglich­keit, Vorschrif­ten zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz und zum Einsatz erneu­er­ba­rer Ener­gien zu erlas­sen. Sie können finan­zi­elle Anreize setzen und Eigentümer:innen von Gebäu­den sensi­bi­li­sie­ren und beraten.

Fünf Hand­lungs­fel­der im Fokus

Das WWF-Rating analy­siert fünf zentrale Hand­lungs­fel­der: Ener­gie­ef­fi­zi­enz, erneu­er­bare Wärme, erneu­er­ba­rer Strom, Elek­tro­mo­bi­li­tät und die Vorbild­funk­tion der kanto­na­len Verwal­tung. Zudem bewer­tet es, inwie­weit sich die Kantone auf einem Pfad Rich­tung Netto-Null-Emis­sio­nen befin­den, den sie spätes­tens 2037 errei­chen soll­ten, um die natio­na­len Klima­ziele zu erfüllen.

Verschie­dene Kantone stechen in den Hand­lungs­fel­dern posi­tiv hervor: Basel-Stadt hat sich das Ziel gesetzt, ab 2037 Netto-Null-Emis­sio­nen zu errei­chen. Genf hat eine Sanie­rungs­pflicht für inef­fi­zi­ente Gebäude einge­führt. Beim Heizungs­tausch schreibt Zürich den Einsatz erneu­er­ba­rer Alter­na­ti­ven beim Heizungs­tausch vor. Bei Dach­sa­nie­run­gen verlan­gen Uri und Wallis die Instal­la­tion von Photo­vol­taik- oder Solar­ther­mie­an­la­gen. Und Neuen­burg verpflich­tet bei Neubau­ten, 40 Prozent der Park­plätze mit Lade­sta­tio­nen auszustatten.

Das WWF-Kantons­ra­ting verdeut­licht, dass die Schwei­zer Kantone eine Schlüs­sel­rolle im natio­na­len Klima­schutz spie­len. Trotz der erziel­ten Fort­schritte bleibt noch viel zu tun, um die Pari­ser Klima­ziele zu errei­chen. Die Stif­tung Merca­tor Schweiz hat es mitfinanziert.


Zum WWF-Kantons­ra­ting

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