Um seinen NachÂlass zugunsÂten einer StifÂtung zu regeln hat der PhilÂanÂthrop drei OptioÂnen. Für welche er oder sie sich entscheiÂdet hängt von einer durchÂdachÂten VermöÂgens- und NachÂlassÂplaÂnung ab.
Je nach der Höhe seines VermöÂgens, seiner MotiÂvaÂtion und der Zeit, die er seinem Projekt widmen möchte, stehen dem PhilÂanÂthroÂpen folgende drei OptioÂnen zur Auswahl:
I. GrünÂdung einer StifÂtung zu Lebzeiten
Bei der ersten MöglichÂkeit handelt es sich um die GrünÂdung einer unabÂhänÂgiÂgen wohlÂtäÂtiÂgen StifÂtung, der nach dem Tod des StifÂters ein Teil oder das gesamte VermöÂgen des StifÂters zugeÂführt wird.
Nach SchweiÂzer Recht können EinrichÂtunÂgen, die gemeinÂnütÂzige Ziele verfolÂgen, als StifÂtung, Verein oder gemeinÂnütÂzige AktiÂenÂgeÂsellÂschaft eingeÂtraÂgen werden. Die Option einer StifÂtung wird in der Regel dann genutzt, wenn der StifÂter die Mittel nachÂhalÂtig so einsetÂzen möchte, dass sie dem GemeinÂwohl zugutekommen.
II. GrünÂdung einer StifÂtung nach dem Tod
Die GrünÂdung einer NachÂlassÂstifÂtung erfolgt auf der GrundÂlage einer TodesÂurÂkunde, bei der es sich entweÂder um ein TestaÂment oder um eine ErbschaftsÂverÂeinÂbaÂrung handelt, die zu LebzeiÂten des PhilÂanÂthroÂpen erstellt wurde, jedoch zugunsÂten eines Projekts, das erst nach seinem AbleÂben realiÂsiert werden soll. Die VerfüÂgung von Todes wegen ersetzt die zu LebzeiÂten des StifÂters verfasste notaÂriÂelle Urkunde.
Im SchweiÂzer Erbrecht ist diese StifÂtung ausdrückÂlich vorgeÂseÂhen. Ihre GrünÂdung obliegt den Erben des ErblasÂsers oder dem vom ErblasÂser ernannÂten TestaÂmentsÂvollÂstreÂcker, entspreÂchend dem zuletzt geäusÂserÂten Willen – insbeÂsonÂdere im Hinblick auf die VermöÂgensÂwerte, die der StifÂtung zugeÂführt werden sollen.
Als InstiÂtuÂtion, die durch die letztÂwilÂlige VerfüÂgung des ErblasÂsers entstanÂden ist, muss sie den zwinÂgenÂden erbrechtÂliÂchen VorschrifÂten entspreÂchen. Dies bedeuÂtet, dass die ZufühÂrung – bei VorhanÂdenÂsein pflichtÂteilsÂbeÂrechÂtigÂter Erben – den verfügÂbaÂren Anteil des NachÂlasÂses nicht überÂschreiÂten darf.
III. AlterÂnaÂtiÂven
Hat der PhilÂanÂthrop nicht die Absicht, eine eigene StifÂtung zu grünÂden, kann er eine oder mehrere bestehende gemeinÂnütÂzige StifÂtunÂgen auswähÂlen, denen er einen Teil seines VermöÂgens zur VerfüÂgung stelÂlen möchte für bestimmte Projekte, die seinen VorstelÂlunÂgen entsprechen.
Diese ZufühÂrung muss, wenn sie im Rahmen einer NachÂlassÂreÂgeÂlung erfolgt, den zwinÂgenÂden erbrechtÂliÂchen VorschrifÂten entsprechen.
IV. SchlussÂfolÂgeÂrunÂgen
Die EntscheiÂdung des PhilÂanÂthroÂpen für die eine oder die andere der genannÂten OptioÂnen hängt von einer gut durchÂdachÂten VermöÂgens- und NachÂlassÂplaÂnung ab. Diese sollte die verschieÂdeÂnen Elemente umfasÂsen, die es zu berückÂsichÂtiÂgen gilt:
- den VermöÂgensÂwert, den er der StifÂtung zufühÂren möchte (ein Wert, der für die GrünÂdung einer StifÂtung zwinÂgend erforÂderÂlich ist);
- die Art des einzuÂbrinÂgenÂden VermöÂgens (betriebÂliÂches FamiÂliÂenÂverÂmöÂgen rechtÂferÂtigt beispielsÂweise die GrünÂdung einer eigeÂnen Sonderstiftung);
- die BegrünÂdunÂgen und die verfolgÂten Ziele;
- den ZeitÂpunkt, ab dem der StifÂter oder ErblasÂser die StifÂtung dotieÂren möchte;
- die Rolle, die der StifÂter zu LebzeiÂten persönÂlich überÂnehÂmen oder seinen Erben oder dem TestaÂmentsÂvollÂstreÂcker anverÂtrauen möchte;
- das persönÂliÂche EngaÂgeÂment des StifÂters oder seiner Erben bei der GrünÂdung oder VerwalÂtung der StifÂtung (das Fehlen eines solchen EngaÂgeÂments würde eine ZuweiÂsung zugunsÂten einer DrittstifÂtung nach sich ziehen).
Aus diesem Grund müssen bei der NachÂlassÂplaÂnung die verschieÂdeÂnen Elemente jeder Option mit ihren BesonÂderÂheiÂten bewerÂtet werden, um diejeÂnige auszuÂwähÂlen, die der MotiÂvaÂtion und den Zielen des PhilÂanÂthroÂpen am besten entspricht.