Zwei Milliarden Menschen haben noch immer keine Möglichkeit, sich zuhause die Hände mit Seife zu waschen, ganze 3,5 Milliarden haben keinen Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen. Und über 400 Millionen Menschen auf dieser Welt haben keine Toilette. Dabei geht es nicht nur um die Toilette an sich, viele weitere Umstände hängen damit zusammen. «Toiletten sind essentiell für die Gesundheit von Menschen. Ohne eine sichere und nachhaltige Sanitärversorgung können menschliche Abfälle in die Umwelt gelangen und Krankheiten, zum Beispiel Cholera oder Darmwürmer, breiten sich ungehindert aus. Eine Toilette ist das einfachste Mittel, um Menschen vor Krankheiten zu schützen», schreibt UNICEF in einem Beitrag zum Thema. Toiletten können also tatsächlich Leben retten, nämlich indem sie die Verbreitung von tödlichen Krankheiten verhindern.
Gesundheit ist wichtig für die Bildung
Aber auch niederschwelliger haben Toiletten einen grossen Einfluss, nämlich wenn es um Bildung geht. Kinder ohne Zugang zu sicheren Toiletten sind häufiger krank und Kinder, die krank sind, bleiben der Schule fern und verpassen den Unterricht. Somit gesellt sich zur Krankheit noch ein Bildungsdefizit. «Viele Mädchen sind zudem gezwungen, während ihrer Periode zuhause zu bleiben, wenn es keine entsprechende Sanitärversorgung in den Schulen gibt», führt UNICEF aus. Die Organisation setzt sich darum weltweit dafür ein, dass speziell Kinder Zugang zu sicheren Toiletten haben, sei es in ihrem Zuhause oder auch in der Schule. Der diesjährige Welttoilettentag steht unter dem Motto «Beschleunigung des Wandels» und soll darauf hinweisen, dass noch viel mehr unternommen werden muss, damit das Menschenrecht «Zugang zu Sanitärversorgung» für mehr Menschen zur Realität wird.
Biogas statt Umweltverschmutzung
Eine weitere Organisation, die sich für das Thema saubere und nachhaltige Schultoiletten im globalen Süden engagiert, ist Toilets for All. Die von ihnen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren in Kenia konzipierten und gebauten Anlagen bieten nicht nur sichere und hygienische Toiletten, sie nutzen die Fäkalien gleichzeitig, um Biogas für die Schulküche herzustellen. Somit ist nicht nur der Gesundheit der Kinder gedient, sondern auch der Gesundheit des Küchenpersonals, welches nicht mehr am offenen Holzfeuer kochen muss. Und auch die Umwelt profitiert davon, denn es wird kein Holz zum Kochen mehr gebraucht und die Umgebung wird von der Verschmutzung durch Fäkalien geschützt. Zu guter Letzt werden die Resten der Biogasproduktion noch zu Dünger aufbereitet und kommen der lokalen Landwirtschaft zugute.