Bild: Aaron Burden, unsplash

Vor UNO-Biodi­ver­si­täts­kon­fe­renz: «Schweiz ist untätig»

Am 21. Oktober beginnt die Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen. Die Mitgliedstaaten werden dann ihre Pläne zur Sicherung der Artenvielfalt präsentieren. Die Schweiz stehe dabei im Abseits, schreiben Pro Natura, BirdLife und WWF Schweiz in einer gemeinsamen Mitteilung: Ihr fehle ein wirksamer Aktionsplan.

Die 16. UNO-Biodi­ver­si­täts­kon­fe­renz findet vom 21. Okto­ber bis zum 1. Novem­ber in Kolum­bien statt. Die Mitglied­staa­ten werden dann aufzei­gen, mit welchen Mass­nah­men sie bis 2030 die 23 globa­len Biodi­ver­si­täts­ziele errei­chen wollen, die sie vor zwei Jahren an der Konfe­renz in Mont­real verab­schie­det hatten. Auch die Schweiz hat sich zu diesen Biodi­ver­si­täts­zie­len bekannt. Sie stehe zudem auch nach natio­na­lem Recht in der Pflicht, mehr für die Siche­rung der Biodi­ver­si­tät zu tun, schreibt Pro Natura in einer Medi­en­mit­tei­lung, die der Umwelt­ver­band gemein­sam mit Bird­Life und WWF Schweiz verfasst hat.

Schweiz lässt viel Zeit verstreichen

Gemäss Pro Natura haben inzwi­schen 83 Länder natio­nale Pläne zur Umset­zung der Biodi­ver­si­täts­ziele oder neue natio­nale Ziele fest­ge­legt, darun­ter auch drei Nach­bar­län­der der Schweiz: Frank­reich, Öster­reich und Italien. Die Schweiz habe hinge­gen die Frist verpasst und damit bereits ein Vier­tel der Zeit bis 2030 verstrei­chen lassen, ohne wirk­same Mass­nah­men einzu­lei­ten, geschweige denn umzu­set­zen. Die bisher bekann­ten Entwürfe des Akti­ons­plans Biodi­ver­si­tät seien «hoch­gra­dig unge­nü­gend», heisst es in der Mittei­lung: «Statt Mass­nah­men zu ergrei­fen, die im Sied­lungs­raum, Wald, Kultur­land und an Gewäs­sern wirk­sam die Natur sichern und verbes­sern, werden neue Studien geplant oder Grund­la­gen erar­bei­tet. Dabei zeigt die Wissen­schaft klar: Die Schweiz hat genug Wissen über ihre Biodi­ver­si­tät, um sofort handeln zu können.»

«Haus­auf­ga­ben nicht gemacht»

Im Wider­spruch zur «deso­la­ten Situa­tion des Akti­ons­plans Biodi­ver­si­tät» und zum aktu­el­len Abbau des Natur­schut­zes in der Schweiz  gebe sich der Bundes­rat inter­na­tio­nal ambi­tio­niert: Er wolle sich für eine welt­weite Umset­zung der Biodi­ver­si­täts­ziele einset­zen und einen Über­prü­fungs­me­cha­nis­mus unter­stüt­zen, um den Erfolg der natio­na­len Mass­nah­men abschät­zen und daraus Lehren ziehen zu können. Ob die Schweiz an der Biodi­ver­si­täts­kon­fe­renz ehrlich über ihre eige­nen unge­nü­gen­den Mass­nah­men infor­mie­ren wird, werde sich zeigen. «Es kann nicht sein, dass man von ande­ren, viel ärme­ren Ländern verlangt, den Schutz der Biodi­ver­si­tät voran­zu­trei­ben und selbst seine Haus­auf­ga­ben nicht macht», kriti­siert Fried­rich Wulf, Projekt­lei­ter inter­na­tio­nale Biodi­ver­si­täts­po­li­tik bei Pro Natura.


Netz­werk zur Biodiversität

Nonpro­fits, welche sich im Thema enga­gie­ren, und Funders, welche im Schwer­punkt Biodi­ver­si­tät aktu­ell Förder­gel­der ausrich­ten oder dies für die Zukunft prüfen, sind herz­lich einge­la­den, dem Netz­werk beizu­tre­ten (bitte vorgän­gig ein kosten­lo­ses Login auf stiftungschweiz.ch anlegen).

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