Wie VIER PFOTEN berichtet, haben rund 14’000 Teilnehmer*innen aus zwölf Ländern an der Umfrage teilgenommen. Die Studie zeige auf, dass sich fast zwei Drittel der Erwachsenen, 64 Prozent, einer Form von Tierquälerei in der Modeindustrie bewusst sind. Seit Beginn der Pandemie suche ein knappes Drittel, 31 Prozent, entweder bewusst nach Kleidung mit Tierschutz-Standards, oder meidet tierische Textilien komplett. Unter dem Slogan «Wear it Kind» fordert VIER PFOTEN Konsument*innen und die Industrie auf, «Nein» zu Tierquälerei zu sagen und stattdessen tierfreundliche und nachhaltig hergestellte Mode zu wählen, denn, so VIER PFOTEN, leiden und sterben etliche Tiere für Kleidungsstücke aus Pelz Leder und Wolle.
Schweizer Bevölkerung ist sensibilisiert
Laut der Studie zieht die Schweizer Bevölkerung, 49 Prozent, eine Modemarke einer anderen vor, wenn diese bei ihrer Produktion auf Tierschutz-Standards achtet. Insgesamt treten tierquälerische Herstellungsformen immer stärker ins Bewusstsein der Konsument*innen. Neun von zehn Menschen weltweit, 86 Prozent erwarten, dass Hersteller neben Umweltschutz und sozialen Richtlinien auch Tierschutz zu einer Priorität machen. In der Schweiz wollen das sogar 91 Prozent der Bevölkerung. «Die Umfrageergebnisse zeigen, dass immer mehr Verbraucher*innen erwarten, dass Marken das Tierwohl in der Produktion sicherstellen. Hersteller*innen, die Tierschutz-Standards einhalten, kommen bei den Konsument*innen zunehmend besser an. «Obwohl diese Umfrageergebnisse ermutigend sind, wünschen wir uns, dass sich noch mehr Menschen beim Kauf von Textilien deren potentiell tierquälerischer Herstellung bewusst sind», sagt Yasmine Wenk, die Campaignerin bei VIER PFOTEN.
Wir fordern die Industrie dazu auf, eine Reduktion von tierischen Materialien voranzutreiben und für volle Transparenz innerhalb der Lieferkette zu sorgen.
Yasmine Wenk, Campaignerin bei VIER PFOTEN
Eine Kultur des Mitgefühls
Wie die Studie weiter zeigt, haben sich die Kaufgewohnheiten bei der Kleidung bei 50 Prozent der Befragten seit Beginn der Coronakrise deutlich verändert. Im modeaffinen Italien etwa hat die Pandemie bei rund zwei Drittel der Befragten, 64 Prozent zu einem veränderten Kaufverhalten geführt. In der Schweiz sind es rund 56Prozent. Interessant ist, im Gegensatz zu früher, erkundigt sich ein Viertel der Befragten, 24 Prozent über nachhaltige Mode mit höheren Tierschutz-Standards, aber nur 13 Prozent der Schweizer*innen können sich zu einem gänzlichen Verzicht auf Mode tierischen Ursprungs durchringen. Auf globaler Ebene haben sich 13 Prozent der Befragten dazu entschlossen, tierbasierte Mode zu meiden, wobei Bulgarien; 28 Prozent, Südafrika; 20 Prozent und Österreich; 17 Prozent ganz oben auf der Liste stehen.
Die Kampagne «Wear it Kind»
VIER PFOTEN möchte mit der Kampagne an Marken appellieren, auf die Tierschutz-Standards ihrer verwendeten Materialien zu achten. In der Vergangenheit hat die Stiftung für Tierschutz bereits mehrmals erfolgreich für die Verbesserung in der Textilbranche gekämpft. Zum Beispiel konnten die grossen Brands PUMA und Calvin Klein davon überzeugt werden, auf Mulesing-Wolle zu verzichten. Bei dieser Methode werden den Lämmern grosse Hautstücke am Hinterteil entfernt, um Fliegenbefall zu verhindern. Des Weiteren hat VIER PFOTEN auf internationaler Ebene zusammen mit anderen Organisationen das «Fur Free»-Retailer-Programm zum Erfolg geführt, bei welchem sich über 1500 Marken dazu verpflichtet haben, nie wieder Pelz zu verwenden.
Mit unserem «Wear it Kind» Programm wollen wir Marken dazu ermutigen, den Einsatz von Materialien tierischen Ursprungs zu reduzieren, ihre Lieferkettenpraktiken zu verfeinern und tierische Produkte langfristig durch nahhaltige, tierfreie Materialien zu ersetzen. (…) Gemeinsam können wir diese Grausamkeiten beenden und auf eine tierfreundliche Modezukunft hinarbeiten.
Yasmine Wenk, Campaignerin bei VIER PFOTEN