Der 2019 gegründete Verein Kloster-Leben setzt sich dafür ein, dass Klöster und andere kirchliche Bauten trotz sinkender Mitgliederzahlen, Leerständen und Unternutzung auch in Zukunft ein Treffpunkt für alle sein können. Der Verein erforscht daher die Entwicklungsmöglichkeiten von Klöstern in der Schweiz. Aus den Erfahrungen mit einzelnen Klosterprojekten habe sich jedoch gezeigt, dass ohne eine umfassende Untersuchung der Klosterlandschaft das Aufsplittern der sakralen Strukturen kaum aufzuhalten sei, schreibt der Verein in einer Mitteilung. Mit dem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt MONA (Monastery Landscape Switzerland) werden die Bestände der Klosterlandschaft Schweiz zum ersten Mal ganzheitlich und unter Berücksichtigung der drei Aspekte Theologie, Ökonomie und Raumplanung erfasst. Darauf aufbauend werden KI-gestützte Daten- und Prozessmodelle für zukunftsfähige Transformationen und Nachnutzungen entwickelt.
Digitaler Klosteratlas
MONA wird von der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse finanziell unterstützt. Geleitet wird das Forschungsprogramm von Christine Seidler, Professorin für urbane Entwicklung, Raumplanung und Siedlungsökonomie an der Fachhochschule Graubünden (FHGR), sowie Heiko Rölke, Professor am Institut für Datenanalyse, Visualisierung und Simulation der FHGR. Die Fachhochschule ist Vertragspartnerin von Innosuisse.
Inhaltlich wird MONA vom Verein Kloster-Leben, der Katholischen Kirche Zug, der Komturei Tobel und der Stiftung Abendrot begleitet. Kloster-Leben wird auf zwei Ebenen am Projekt mitarbeiten: einerseits mit Beiträgen zum digitalen Klosteratlas, mit dem Klosterlandschaft in der Schweiz erfasst wird, andererseits mit der Transformation einzelner Klosterprojekte, die parallel zur Entwicklung des KI-Prozessmodells erfolgt. Die Erkenntnisse dieser Transformationen sollen laufend in MONA eingespeist und überprüft werden.