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Verant­wor­tungs­vol­ler Umgang mit Tech­no­lo­gie und Künst­li­cher Intelligenz

Die tradi­tio­nelle Hasler Stif­tung hat im laufen­den Jahr ein Programm zur Erfor­schung verant­wor­tungs­vol­ler Künst­li­cher Intel­li­genz lanciert. Im Coro­na­jahr 2020 hat sie mit einer Ad-hoc-Förde­rung 1381 Endge­räte für den Fern­un­ter­richt an Volks­schu­len finanziert. 

Künst­li­che Intel­li­genz (KI) nimmt eine zuneh­mend wich­tige Rolle in unse­rem Leben ein. Zum Teil, ohne dass wir es bemer­ken. «Wenn wir mehr und mehr Entschei­dun­gen und Arbei­ten dem Compu­ter über­tra­gen, dann wollen wir, dass diese unse­ren ethi­schen Erwar­tun­gen und Werten entspre­chend gemacht werden», sagt Matthias Kaisers­werth, Geschäfts­füh­rer der Hasler Stif­tung. «Wir wollen sie nach­voll­zie­hen können.» Aller­dings würden viele der momen­tan vorhan­de­nen KI-Algo­rith­men diese Eigen­schaf­ten nicht oder noch nicht erfül­len. «Damit soll­ten sie auch nicht einge­setzt werden», stellt Matthias Kaisers­werth klar. Dies ist mit ein Grund, weshalb die Hasler Stif­tung die Erfor­schung der KI fördert. Deshalb hat sie das neue Projekt Respon­si­ble AI, verant­wor­tungs­volle KI, lanciert. Infor­ma­tik­for­schende von Schwei­zer Hoch­schu­len konn­ten sich bewer­ben. 83 Kurz­an­träge wurden bis zum Ende der Einga­be­frist einge­reicht. Am Ende wird die Stif­tung zehn bis zwölf Anträge unter­stüt­zen, schätzt Matthias Kaisers­werth. «Mit Respon­si­ble AI wollen wir Forschung unter­stüt­zen, die sich damit befasst, wie man KI-Algo­rith­men fair und unse­ren ethi­schen Werten entspre­chend Entschei­dun­gen tref­fen lassen kann.» Das neue Programm ergänzt die laufen­den Förder­pro­gramme, die Start-up Förde­rung und die Vergabe von Stipendien.

Von einer Unter­neh­mens- zur Förderstiftung

Die Hasler Stif­tung wurde 1948 als Stif­tung Hasler-Werke gegrün­det. Der Stif­tungs­grün­der Gustav Hasler über­nahm 1900 im Alter von 22 Jahren das Unter­neh­men von seinem Vater. Die Fabrik produ­zierte Tele­fon­ap­pa­rate. Gustav Hasler baute sie in der Folge zu einem inter­na­tio­na­len Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men aus. Weil er keine Nach­kom­men hatte, über­schrieb er den gröss­ten Teil seines Vermö­gens inklu­sive der Werke der Stif­tung. «Ziel war, aus den Divi­den­den das schwei­ze­ri­sche Tele­fon- und Tele­gra­fen­we­sen in Forschung und Ausbil­dung zu fördern», erläu­tert
Matthias Kaisers­werth. Die Stif­tung sollte dazu beitra­gen, entspre­chen­des Know-how in der Schweiz weiter aufzu­bauen. Dane­ben kümmerte sie sich um den Fort­be­stand der Hasler-Werke und um die Perso­nal­vor­sorge der Ange­hö­ri­gen der Hasler-Werke. Nach der Fusion zur Ascom in den 90er Jahren stiess die Stif­tung die Betei­li­gun­gen am Unter­neh­men ab. 2004 änderte sie die Stif­tungs­ur­kunde. Aus der Unter­neh­mens­stif­tung wurde eine reine Förder­stif­tung. Matthias Kaisers­werth ergänzt: «Und auch der Name änderte zu Hasler Stif­tung – wie sie im Volks­mund schon genannt wurde.»2009 passte die Stif­tung den Zweck der geleb­ten Reali­tät an. «Die Hasler Stif­tung fördert seit­her nicht nur Forschungs- und Bildungs­pro­jekte in der Nach­rich­ten­tech­nik, sondern auch solche in der immer wich­ti­ger werden­den Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie», sagt der Geschäftsführer. 

«Wir wollen die Entschei­dun­gen nach­voll­zie­hen können.»
Matthias Kaisers­werth

Forschung und Bildung

Seit­her lautet der Stif­tungs­zweck: die Förde­rung der Infor­ma­ti­ons- und Kommu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie (IKT) zum Wohl und Nutzen des Denk- und Werk­plat­zes Schweiz. «Wir denken, der Stif­tungs­zweck beschreibt nun sehr genau die gelebte Reali­tät und ist allge­mein genug gehal­ten, dass er auch die kommen­den Jahre seine Gültig­keit und Rele­vanz behält», sagt Matthias Kaisers­werth. Dass der Stif­tungs­zweck Forschung und Bildung umfasst, ergibt gros­ses Syner­gie­po­ten­zial. So finan­ziert die Hasler Stif­tung soge­nannte Stif­tungs­pro­fes­su­ren in der infor­ma­ti­schen Bildung an pädago­gi­schen Hoch­schu­len in der Schweiz.
«Diese Profes­su­ren unter­rich­ten einer­seits ange­hende Lehr­kräfte in Infor­ma­tik und erfor­schen ande­rer­seits, wie man den Infor­ma­tik­un­ter­richt an den Schu­len didak­tisch so gestal­ten kann, dass er dort eine maxi­male Wirkung entfal­tet», sagt Matthias Kaiserswerth. 

Beschaf­fung von Endgeräten

Die Bedeu­tung der Digi­ta­li­sie­rung im Schul­be­trieb zeigte sich in den vergan­ge­nen Mona­ten. So beob­ach­tete er, dass viele Kinder bei Schul­schlies­sun­gen im Lock­down keine Möglich­keit hatten, an einem allfäl­li­gen Fern­un­ter­richt teil­zu­neh­men. «Ihre Schu­len konn­ten ihnen dafür keine Endge­räte zur Verfü­gung stel­len und auch zu Hause war keines oder nur eines für die ganze Fami­lie verfüg­bar», sagt er. Deswe­gen lancierte die Hasler Stif­tung im April 2020 ein Sonder­pro­gramm zur schu­li­schen Beschaf­fung von Endge­rä­ten für den Fern­un­ter­richt. Dafür stellte sie 800’000 Fran­ken zur Verfü­gung. 1381 Endge­räte für Sekun­dar­schü­le­rin­nen und ‑schü­ler konn­ten so finan­ziert werden.

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