Bild: Ismail Salad Osman Hajji dirir, unsplash

Verant­wor­tung und Wirkung – Kinder­rechte und Finanzbranche

UNICEF Schweiz und Liechtenstein und UN Global Compact Network Switzerland & Liechtenstein haben mit einer neuen Studie untersucht, wie Finanzinstitute mit ihren Strategien und Produkten das Leben und die Rechte von Kindern beeinflussen.

Die Finanz­in­dus­trie trifft Entschei­dun­gen, die welt­weit Einfluss haben – von der Kredit­ver­gabe über Inves­ti­tio­nen bis zur Versi­che­rungs­über­nahme. Diese können das Leben von Kindern posi­tiv beein­flus­sen. Mit Produk­ten wie alters­ge­rech­ten Spar­plä­nen, Inves­ti­tio­nen in Bildung und Gesund­heit sowie nach­hal­ti­gen Finan­zie­run­gen kann die Finanz­in­dus­trie dazu beitra­gen, die Lebens­be­din­gun­gen von Kindern zu verbes­sern. Ebenso kann sie nega­tiv wirken. Die Vergabe vonKre­di­ten an Unter­neh­men, die Kinder für gefäh­li­che Arbei­ten beschäf­ti­gen, die Umsied­lun­gen erzwin­gen oder keine exis­tenz­si­chern­den Löhne bezah­len gefähr­den Kinderrechte.

Kinder stel­len rund ein Drit­tel der Welt­be­völ­ke­rung dar. Ihre Inter­es­sen und Bedürf­nisse soll­ten daher eine zentrale Rolle in der Entschei­dungs­fin­dung von Finanz­in­sti­tu­tio­nen spie­len. Bettina Junker, Geschäfts­lei­te­rin von UNICEF Schweiz und Liech­ten­stein, betont: «Die Finanz­in­sti­tute haben es in der Hand, aktiv einen Beitrag zur Verbes­se­rung der Gegen­wart und Zukunft unse­rer Kinder zu leisten.»

Erkennt­nisse: Begrenz­tes Bewusst­sein und fehlende Priorisierung

Die Studie zeigt, dass viele Finanz­in­sti­tute ihre Verant­wor­tung für Menschen­rechte aner­ken­nen, Kinder­rechte jedoch oft nur im Kontext von Kinder­ar­beit betrach­ten. Ausser­dem schen­ken die Finanz­in­sti­tute ande­ren Nach­hal­tig­keits­the­men wie Klima­wan­del, Biodi­ver­si­tät oder Diver­si­tät mehr Bedeutung.

Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Finanzinstitute

Die Studie nennt zehn zentrale Empfeh­lun­gen, um Kinder­rechte in der Finanz­bran­che zu stär­ken. Dazu zählen, dass Finanz­in­sti­tute sich verpflich­ten, die Kinder­rechte zu wahren. Sie sollen Kinder­rechte syste­ma­tisch in Gover­nance und Stra­te­gie inte­grie­ren. Die Bericht­erstat­tung sollte Kinder­rechte als wesent­li­chen Faktor einbe­zie­hen. Finanz­in­sti­tute soll­ten mit Kunden und Kundin­nen sowie Unter­neh­men zusam­men­ar­bei­ten, um posi­tive Verän­de­run­gen zu bewir­ken, wie diese Kinder­ar­beit und die Rechte von Kindern hand­ha­ben. Mit einem posi­tiv Scree­ning Unter­neh­men mit über­durch­schnitt­li­chen Leis­tun­gen in Zusam­men­hang mit Kinder­rech­ten zu iden­ti­fi­zie­ren und inno­va­tive Produkte zu entwi­ckeln. Zudem muss das Thema in die Klima­stra­te­gie einge­baut werden: Eine gerechte Klima-Tran­si­tion muss die spezi­fi­schen Bedürf­nisse von Kindern berücksichtigen.

Die Zukunft gestalten

Die Finanz­bran­che hat die Chance, Kinder­rechte als Kern­stück ihrer Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie zu etablie­ren. Dies erfor­dert einen Wandel, weg von reak­ti­ven Ansät­zen hin zu einem proak­ti­ven Enga­ge­ment, das Kinder als zentrale Anspruchs­gruppe begreift. Die Ergeb­nisse der Studie fordern die Finanz­in­dus­trie auf, Kinder nicht nur als indi­rekt Betrof­fene, sondern als aktive Stake­hol­der wahr­zu­neh­men. Eine Finanz­stra­te­gie, die Kinder­rechte stärkt, ist ein zentra­ler Beitrag für eine gerech­tere und nach­hal­tige Zukunft – für die nächste Gene­ra­tion und darüber hinaus.


Zur Studie «Children’s Rights and Finance: How the Swiss and Liech­ten­stein finan­cial indus­try can promote and protect children’s rights»

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