In Berlin findet aktuell die Wiederaufbaukkonferenz für die Ukraine statt. Insbesondere mit Blick auf die Energieinfrastruktur fordern die ukrainischen Organisationen Ecoaction, Razom we Stand, Vision Zero sowie Greenpeace den klimaverträglichen Wiederaufbau des Landes. 90 Prozent der Windkraft-Kapazitäten und 40 bis 50 Prozent der Solarenergie seien gemäss dem ukrainischen Energieminister Herman Haluschtschenko durch den Krieg zerstört, schreibt Greenpeace.
Dezentral und klimaverträglich
Für den Wiederaufbau der Energieversorung fordern die Organisationen ein zukunftsgerichtetes Vorgehen. Yevheniia Zasiadko, Leiterin der Klimaabteilung von Ecoaction sagt: «Der Wiederaufbau sollte auf der Entwicklung dezentraler Projekte für erneuerbare Energien basieren und die Abhängigkeit von grossen Stromerzeugungsanlagen, wie der Kernenergie, verringern. Haushalte, Organisationen und Gemeinden sollten in der Lage sein, ihre eigene Energie zu produzieren und zu verwalten.» Eine dezentrale Energieversorung habe verschiedene Vorteile gegenüber einem zentralisierten auf fossilen Energieträgern beruhenden System, hält Svitlana Romanko, Direktorin von Razom We Stand, fest. Sie könnten sich nicht auf zentralisiert fossile Energisysteme der Vergangenheit verlassen. «Sie schaden nicht nur dem Klima, sondern haben sich auch als anfällig für gezielte Angriffe erwiesen. In der Nachkriegs-Ukraine ist kein Platz für neue Infrastrukturen mit fossilen Brennstoffen.»