Wie UNHCR, die UN-Flüchtlingsorganisation, berichtet sind bis gestern 4’019’287 Menschen aus der Ukraine wegen des Krieges geflohen. Das sind fast zehn Prozent der Bevölkerung des Landes, die vor dem Krieg 44 Millionen Menschen zählte. Mehr als 6,5 Millionen Menschen sind zusätzlich innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Zudem schätzt UNHCR, das zudem mindestens 13 Millionen in den Konfliktsgebieten gestrandet sind und aufgrund der Sicherheitssituation aktuell nicht in der Lage sind, das Gebiet zu verlassen.
Hilfe vor Ort
UNHCR ist seit 30 Jahren in der Ukraine. Der UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi bekräftigte in einem Statement, dass sie die Ukraine auch jetzt nicht verlassen werden. Er drückte seine Dankbarkeit aus für die Arbeit lokaler Einsatzkräfte wie auch die globale Unterstützung. Gleichzeitig betonte er, dass die gezeigte Solidarität ein Beispiel sein sollte für all die anderen Flüchtlingskrisen. Über 80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Für die vor dem Konflikt in der Ukraine Geflüchteten hat UNHCR aus seinen weltweiten Lagerbeständen notwendige Hilfsgüter für 1,5 Millionen Menschen bereitgestellt, die auch in den kommenden Wochen weiterhin ausgeliefert werden. Dies sind Planen, Decken oder Hygienekits. Zusammen mit UNICEF baut UNHCR in den Nachbarländern der Ukraine 30 Safe Spaces, sogenannte Blue Dots auf. An diesen erhalten die Geflüchteten Informationen und Unterstützung. Kinder, die alleine unterwegs sind, werden registriert und erhalten eine altersgemässe Umgebung. Die Blue Dots werden in Polen, Moldawien, Rumänien, Weissrussland, Ungarn und der Slowakei mit den lokalen Behörden und weiteren Hilfsorganisationen aufgebaut. In seinem Statement bedankte sich der UN-Flüchtlingshochkommissar insbesondere bei den Nachbarländern, dass sie die Grenzen für die Geflüchteten offen lassen. Er hat auch darauf hingewiesen, dass diese Länder an ihre Grenzen stossen. Alleine Polen hat über 2,3 Millionen Geflüchtete registriert. Es werde weitere Hilfe notwendig sein, für die Geflüchteten und für jene, die sie aufnehmen.