Thema | Medien und Demokratie

Liebe Leserin, lieber Leser


Der informative öffentliche Diskurs ist wertvoll, essentiell und zugleich bedroht. Besonders die Philanthropie ist auf ihn angewiesen, denn wer sich gemeinnützig engagiert, zieht seine Legitimität aus der öffentlichen, faktenbasierten Auseinandersetzung. Gemeinnützigkeit lässt sich nicht im kleinen Kreis definieren – sie betrifft die gesamte Gesellschaft. Angesichts der Medienkrise müssen alle gesellschaftlichen Akteure, einschließlich Stiftungen und Philanthrop:innen, ihre Rolle verstärkt hinterfragen.


Die Medienförderung stellt dabei eine große Herausforderung dar. Die Branche befindet sich im Umbruch, vielerorts jedoch eher im Abbruch. Die Digitalisierung hat das traditionelle Finanzierungsmodell vieler Medienunternehmen untergraben. Gleichzeitig verändert der technologische Wandel sowohl die Arbeit von Journalist:innen als auch den Medienkonsum grundlegend. Dies führt nicht nur zu einem veränderten Umgang mit Informationen, sondern begünstigt auch die Herstellung und Verbreitung von Fake News. Wie die Medienlandschaft der Zukunft aussehen wird, bleibt ungewiss. Ein Rezept für die Lösung dieser Herausforderungen gibt es bislang nicht.


Auch die Politik hat darauf noch keine Antwort gefunden. Die Frage, wie der Staat die Medien fördern sollte, ist nach wie vor offen, und politische Diskussionen sind oft blockiert. Die Philanthropie hingegen hat freie Bahn. Ein Blick auf ihre Aktivitäten zeigt, dass sie seit langem und mit wachsendem Engagement an der Zukunft der Medienlandschaft arbeitet. Dabei steht sie vor der spannenden Aufgabe, die Unabhängigkeit der Medien zu stärken, ohne diese gleichzeitig von sich selbst abhängig zu machen.


Die Philanthropie bringt dabei überzeugende Vorteile mit: Sie ist schneller und direkter als staatliche Förderung. Sie kann mit neuen Modellen und Ansätzen experimentieren, die möglicherweise nie den Durchbruch schaffen, deren Scheitern jedoch wichtige Erkenntnisse liefern kann, um den Markt insgesamt voranzubringen. Auf diese Weise trägt die Philanthropie dazu bei, unabhängigen Journalismus und Demokratie zu stärken – ein Beitrag, dessen Bedeutung in der heutigen Zeit kaum überschätzt werden kann.


The Philanthropist-Team

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Nach­hal­tige Geschäfts­mo­delle fördern

Hans Schöpflin, Vorstandsvorsitzender der Schöpflin Stiftung, und Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Fund, erläutern ihr Engagement für einen unabhängigen Journalismus und wie sie gegen die fortschreitende «Steppenbildung» vorangehen wollen.

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