Seit zwei Jahren gibt der Swiss Philanthropy Performance Index SwiPhiX einen Einblick in die Entwicklung der Stiftungsvermögen in der Schweiz. Der Index bildet die durchschnittliche Entwicklung eines breiten Querschnitts von Stiftungsvermögen ab. Die Daten stammen aus den Stiftungsvermögen, die von Swisscanto Invest by Zürcher Kantonalbank verwaltet werden. «Diese Vermögen haben sich in dieser Zeit sehr positiv entwickelt – trotz Corona-Krise», sagt Hansjörg Schmidt, Leiter Stiftungen bei der Zürcher Kantonalbank. Im Dezember erzielte der SwiPhiX eine Performance von 2,0 Prozent. Er beendete 2021 mit einer kumulierten Indexperformance für das ganze Jahr von 9,5 Prozent. Hansjörg Schmidt ergänzt: «Damit ist der Index in den letzten zwei Jahren um gut 14 Prozent gestiegen.»
Daten von acht Jahren
Dem Index liegen aktuell Daten von 64 verschiedenen Mandaten mit einer mittleren Grösse von rund 51 Millionen Franken zugrunde. Das Gesamtvolumen umfasst 3,3 Milliarden Franken. Der Aktienanteil liegt bei rund 46 Prozent. Obligationen und Liquidität machen 40 Prozent aus. Der Rest besteht aus indirekten Investitionen in Immobilien und Alternativen Anlagen. Um die Daten in einen längerfristigen Kontext zu stellen zeigt der SwiPhiX die Entwicklung dieser Vermögen seit 2014 auf. Dies ermöglicht eine bessere Einordnung der Werte. Hansjörg Schmidt: «Inzwischen liegen somit insgesamt acht Jahre an Vergleichsdaten vor.» Das beste Jahr war 2019 mit einer Jahresperformance von 13,8 Prozent. Die schwächste Performance resultierte 2018 mit einem Minus von 5,2 Prozent. Der SwiPhiX ist aktuell der einzige Index, der die laufende Entwicklung von Stiftungsvermögen illustriert. Hansjörg Schmidt sagt jedoch: «Es gibt aber verschiedene Indizes für Pensionskassenvermögen, welche in mancher Hinsicht vergleichbar sind. In den vergangenen acht Jahren war die Performance der durchschnittlichen Stiftung leicht besser als bei der durchschnittlichen Pensionskasse.» Insgesamt verlief die Entwicklung allerdings recht ähnlich, die gute Entwicklung der Finanzmärkte habe allen genützt. Unterschiede gibt es bei den Anlagestrategien. Stiftungen würden eine weniger strenge Regulierung kennen, sagt er. «Deshalb ist die individuelle Ausgestaltung der Anlagestrategie deutlich breiter gestreut als bei den Pensionskassen.»
Inzwischen liegen somit insgesamt acht Jahre an Vergleichsdaten vor.
Hansjörg Schmidt, Leiter Stiftungen bei der Zürcher Kantonalbank.
Anlagestrategie im Fokus
Bei den Anforderungen an ihre Anlagen verfolgen viele Stiftungen allerdings ähnliche Ziele: langfristiger Kapitalerhalt und die Erzeugung von Erträgen, um den Stiftungszweck zu erfüllen. Hansjörg Schmidt sagt: «Durch die sehr langfristige Ausrichtung ergibt sich vielfach eine erhöhte Risikofähigkeit und tendenziell tiefere Ansprüche an die jederzeitige Liquidierbarkeit der Anlagen.» Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ist ein klarer Blick auf die eigene Strategie gefragt. «Die sehr starke Performance der letzten Jahre, die momentan steigende Inflation und die sich abschwächende Konjunkturerholung könnten zu einem schwierigeren Anlageumfeld mit Rückschlägen in der Performance führen», sagt der Leiter Stiftungen bei der Zürcher Kantonalbank. Eine langfristige Strategie müsse gerade in turbulenten Zeiten konsequent umgesetzt werden. «Das heisst: Nicht nervös werden und den Blick auf die langfristige Ausrichtung der Stiftung und ihrer Anlagen halten», sagt Hansjörg Schmidt.