Insbesondere junge Menschen lassen sich von Geldspielwerbung beeinflussen. Dies zeigt eine aktuelle Studie, die vom Programm Spielen ohne Sucht finanziert und von Sucht Schweiz durchgeführt wurde. Die Werbung banalisiere die Geldspiele, mache sie attraktiv und blende zugleich die damit verbundenen Risiken aus, wie zum Beispiel die Verschuldung, schreibt Sucht Schweiz in einer Mitteilung. Die Marketing-Techniken, welche die Geldspielindustrie anwende, zielten via Soziale Medien, Influencers und Sportevent-Sponsoring insbesondere auf die jüngere Generation: «Dieser Ansatz besteht beispielsweise darin, die Gewinnchancen für gewisse Spiele wie die Sportwetten so darzustellen, als ob sie etwas mit den Kompetenzen und Kenntnissen der Spielenden zu tun hätten, obschon dies gar nicht zutrifft», erläutert Dörte Petit, Co-Autorin der Studie.
Massnahmen gefordert
Die Stiftung ruft nun zu einer restriktiveren Regulierung in Bezug auf Geldspielwerbung auf. Die Schweiz solle sich an den Massnahmen anderer Länder orientieren und für Jugendliche ein entwicklungsfreundliches Umfeld schaffen. Die Schweiz gehöre bezüglich Glückspielwerbung zu den laschesten Ländern, während andere Länder bereits Massnahmen zum Jugendschutz eingeführt hätten. Konkret stellt Sucht Schweiz folgende Massnahmen zur Diskussion:
-Verantwortungsvolles Sponsoring: Verbot der Verwendung von Sponsoren-Logos und ‑Namen beim Event-Sponsoring (Vorbild Italien).
-Proaktiver Gesetzesrahmen: Generelles Verbot der Geldspielwerbung, mit der Möglichkeit fallweiser Bewilligungen (Vorbild Belgien).
-Technologische Kontrolle: Beschränkung der Geldspielwerbung-Exposition der jungen Menschen durch digitale Technologie (Vorbild Niederlande).