Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat Katja Gentinetta zur neuen Präsidentin des Stiftungsrates des Stapferhauses gewählt. Gemäss Stiftungsstatut ist es Aufgabe des Kantons, das Stiftungspräsidium zu benennen. Die politische Philosophin wird das Amt am 1. Januar 2022 antreten. Sie folgt auf die ehemalige Nationalrätin Corina Eichenberger. Nach 14 Jahren wird sie das Amt Ende Jahr abgeben.
Philosophin und Mitglied des IKRK
Katja Gentinetta wohnt seit vielen Jahren in Lenzburg. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als selbstständige Publizistin und Universitätsdozentin. Zudem hat sie strategische Führungspositionen in Unternehmen und Organisationen inne. Seit 2018 ist sie Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK. Im SRF moderierte sie die Sendungen «Sternstunde Philosophie» und «NZZ Standpunkte». Ausserdem war sie von 2006 bis 2011 stellvertretende Direktorin des Think Tanks Avenir Suisse. Katja Gentinetta hat in Zürich und Paris Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert. Geboren ist sie im Wallis.
Institution mit nationaler Ausstrahlung
Die abtretende Corina Eichenberger führte die Stiftung als erste Präsidentin. Sie machte das Stapferhaus zu einem kulturellen Leuchtturm der Kantons. 2018 konnte der Neubau am Bahnhof Lenzburg eröffnet werden. Um dem Anspruch einer Institution mit nationaler Ausstrahlung gerecht zu werden, ist das Stapferhaus auf die Unterstützung von Privaten und Stiftungen angewiesen. Der stark von den Projekten abhängige Aufwand beläuft sich im Schnitt auf drei Millionen Franken pro Jahr. Das Stapferhaus in Lenzburg behandelt mit seinen grossen Themenausstellungen relevante Fragen der Gegenwart. Aktuell ist die Ausstellung zum Thema «Geschlecht» zu sehen. Pro Argovia, Pro Helvetia, den Kanton Aargau und die Stadt Lenzburg gegründeten das Stapferhaus 1960 als einfache Gesellschaft. Benannt ist es nach Philipp Albert Stapfer (1766–1840). Dieser gilt als Gründer des Kantons Aargau. Er war ein kultur- und bildungspolitischer Visionär. Seit 2007 wird das Stapferhaus von der gleichnamigen Stiftung betrieben.