Die Stadt Bern führt noch eine einzige Institution im Altersbereich, das Alters- und Pflegeheims Kühlewil. Dieses soll nun in eine neue Trägerschaft überführt werden. Ende November können die Stimmberechtigten in Bern über den Verkauf abstimmen. Zukünftig soll eine Aktiengesellschaft das Heim führen. An dieser sind die gemeinnützige Stiftung Siloah zu 80 Prozent und die Stadt Bern zu 20 Prozent beteiligt. Vergangene Woche hat der Stadtrat dem Verkauf deutlich zugestimmt. Vorbehalte hätte es dennoch gegeben, wie der Bund schreibt: «Von linker Seite wurde kritisiert, dass sich die Stadt mit dem Verkauf des letzten städtischen Heims aus der Alterspolitik verabschiede. Von rechter Seite wurde der Verkaufspreis von zwölf Millionen Franken als zu tief moniert.»
Die Stiftung Siloah in Gümligen war ursprünglich als Diakonissenhaus 1918 gegründet worden. Die gemeinnützige Stiftung ist nicht selbst betrieblich tätig sondern Trägerin der Siloah AG, dem «grössten Kompetenzzentrum für Altersmedizin und integrierter medizinischer Versorgung (Geriatrie, Neurologie und Langzeitpflege) im Kanton Bern», wie sie schreibt. Martin Gafner, Präsident Stiftungsrat der Stiftung Siloah und Präsident des Verwaltungsrats der Siloah AG, zeigte sich in einer Mitteilung im Mai überzeugt von der positiven Wirkung der Übernahme. «Der Heimbetrieb kann im Siloah-Verbund mit den bisherigen Qualitätsstandards kostendeckend geführt werden. Das Heim Kühlewil ergänzt die Bewohnerangebote der Stiftung optimal.»