Die Stiftung PROCOM koordiniert täglich etwa 60 Einsätze von Gebärdendolmetscher:innen. Bisher mussten diese zwei Wochen im Voraus gebucht werden. Mit dem Pilotprojekt «digitalisiertes Dolmetschen» will die Stiftung PROCOM gehörlosen und schwerhörigen Menschen nun der Zugang zu Dolmetschdiensten via App ermöglichen. Dies erlaubt spontane Verdolmetschungen, beispielsweise bei Zugausfällen. Die betroffenen Personen können so unkompliziert und spontan mit dem Personal in Kontakt treten. Um auch kurzfristige Buchungen zu ermöglichen informiert die Webseite zudem neu über die aktuelle Auslastung der Dolmetscher:innen.
Beitrag zur Gleichstellung
In der Schweiz leben rund 10’000 gehörlosen Menschen, 2500 davon im Kanton Zürich. Dieser unterstützt das Projekt. Der Regierungsrat des Kantons hat eine Unterstützung von 100’000 Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds für das Projekt von PROCOM bewilligt. Die 1988 gegründete «Stiftung PROCOM Kommunikationshilfen für Hörgeschädigte» setzt sich für die Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten von gehörlosen und schwerhörigen Menschen ein. Die Stiftung steht für eine inklusive Kommunikationskultur, die ihnen eine aktive Teilnahme am Arbeitsplatz, in der Ausbildung und bei kulturellen Anlässen ermöglicht. Sie betreibt einen zukunftsorientierten Ansatz. Mit dem «On the Road»-Projekt erweitert sie ihr Angebot und kommt damit den Bedürfnissen der Gebärdensprachgemeinschaft nach. Durch Projekte wie «digitalisiertes Dolmetschen» und dem damit verbundenen direkten Zugang zu Dolmetschdiensten über Tablets und Mobiltelefone ermöglicht die Stiftung Gehörlosen und schwerhörigen Menschen mehr Flexibilität und sie leistet einen Beitrag zur Gleichstellung.