Kleinbäuerin vor Jungwald in Fogera, Äthiopien, Bild: Menschen für Menschen

Stif­tung «Menschen für Menschen»: Eine Million Bäume in Äthio­pien gepflanzt

Nur noch vier Prozent von Äthiopiens Fläche sind bewaldet. Vor rund hundert Jahren war der Waldanteil zehnmal so gross. Der massive Waldverlust verschlimmert die Armut der Kleinbauernfamilien. Die Stiftung «Menschen für Menschen» hat nun zusammen mit den Bäuerinnen und Bauern eine Million Bäume gepflanzt.

Die armen Klein­bäue­rin­nen und Klein­bau­ern in Äthio­pien roden die Wälder aus Not, um auf diesen Flächen Getreide anzu­bauen. Doch es ist ein Teufels­kreis. Die übrig geblie­be­nen Bäume vermö­gen es nicht, die Äcker in der Regen­zeit vor Fluten zu schüt­zen. Der Mutter­bo­den wird über­flu­tet. Die Felder sind über­sät von Geröll und frucht­bare Erde wird noch rarer. Hunger und Armut nehmen in der Folge noch mehr zu. Mit ihrem Auffors­tungs­pro­jekt möchte die Stif­tung «Menschen für Menschen» etwas dage­gen tun.

Es geht vor allem um die Bekämp­fung der Armut und die Siche­rung der Ernährung.

Kelsang Kone, Geschäfts­füh­rer Stif­tung Menschen für Menschen

Eine Million Bäume
Das Auffors­tungs­pro­jekt star­tete 2020 und wurde für drei Jahre geplant. Ziel war es, über eine Million Setz­linge von einhei­mi­schen Baum­ar­ten im Gebiet Fogera zu pflan­zen. In einer eige­nen Pflanz­schule zog die Stif­tung die Setz­linge, die dann später veröde­tes Land bele­ben sollen. Mitte 2022 hat «Menschen für Menschen» das Ziel erreicht: Die Entwicklungsexpert:innen pflanz­ten gemein­sam mit Einhei­mi­schen das letzte Drit­tel der Bäume. Die Bäume tragen zum Erosi­ons­schutz bei und sind gute Wasser­spei­cher. Für eine nach­hal­tige Wirkung des Projekts lehren die Entwick­lungs­fach­leute die Klein­bäue­rin­nen und Klein­bau­ern die Vorteile der Agro­forst­wirt­schaft und Misch­kul­tu­ren. Der Geschäfts­füh­rer von «Menschen für Menschen», Kelsang Kone, sagt: «Wir wollen die Klein­bau­ern wider­stands­fä­hi­ger machen gegen die Klima­er­wär­mung und die Trag­fä­hig­keit der Land­schaft wieder­her­stel­len.» Beispiels­weise lernen die Klein­bäue­rin­nen und Klein­bau­ern wie wich­tig es ist, für jeden gefäll­ten Baum einen neuen Baum zu pflan­zen. Und das Projekt hat einen äusserst wert­vol­len Zusatz­ef­fekt: Die neuen Waldun­gen binden klima­schäd­li­ches CO2. «Es geht vor allem um die Bekämp­fung der Armut und die Siche­rung der Ernäh­rung», sagt Kelsang Kone. «Dass aber unsere Million Bäume in Fogera auch das Klima­gas CO2 binden, ist ein will­kom­me­ner zusätz­li­cher Nutzen.»

Abhol­zung: ein Problem in ganz Afrika
Vor rund hundert Jahren war Äthio­pien zu vier­zig Prozent mit Wald bedeckt. Heute sind es gerade noch vier Prozent. Pro Jahr werden in Afrika 3,9 Millio­nen Hektar Wald gero­det. Und wo kein Wald ist, verschlech­tern sich Mikro­klima und Wasser­haus­halt, sinkt der Grund­was­ser­spie­gel und als Folge davon vertrock­nen die Bäche und Quel­len. Der globale Klima­wan­del verschlim­mert die Situa­tion zusätzlich.

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