Die nationale Plattform für wirkungsorientierte Unternehmen Social Entrepreneurship Schweiz (SENS) hat den Monitor Social Entrepreneurship Schweiz 2022 veröffentlicht. Er zeigt auf, wo Social Entrepreneurship in der Schweiz steht und welche Hürden und Herausforderungen bestehen. Das Fazit des diesjährigen Monitors: «Social Entrepreneurship entwickelt sich in der Schweiz stetig weiter.»
Höherer Frauenanteil
Die Ergebnisse des Monitors zeigen, dass Social Enterprises Partizipation pflegen. Es ist eines der fünf Wirkungsziele von Social Entrepreneurship. Die Mitarbeitenden werden stark in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Ausserdem weisen die Unternehmen im Vergleich zu traditionell tätigen einen höheren Frauenanteil an. Im Management liegt dieser bei 47 Prozent (37 Prozent, Schweizer Unternehmen), im Vorstand und der Unternehmensleitung bei 39 Prozent (31 Prozent, Schweizer Unternehmen). Bezüglich dem Alter der Arbeitnehmenden weichen die Anteile der verschiedenen Altersschichten nicht wesentlich von der Verteilung aller Erwerbstätigen ab. Unterschiede zeigen sich dagegen bei der Ausbildung. 19 Prozent der Beschäftigten in Social Enterprises haben keinen über die obligatorische Schulbildung hinausgehenden Abschluss. Für die ganze Schweiz liegt dieser Wert bei 12 Prozent. Zu erklären ist dies damit, dass diese Unternehmen die soziale Integration explizit als gesellschaftliche Wirkung anstreben.
Fehlende Lobby
Die Hälfte der befragten Unternehmen hat Wirkungsziele festgelegt. 75 Prozent von diesen misst sie jährlich oder mehr. 32 Prozent messen ihre Wirkungsziele kontinuierlich. Weitere 30 Prozent planen Wirkungsziele. Eine spezifisches Rechtsform für Social Enterprises gibt es in der Schweiz nicht. Entsprechend vielfältig ist die Rechtsform dieser Organisationen. An der Spitze der Rechtsformen stehen Stiftungen und Vereine mit 27 Prozent. 26 Prozent beträgt der Anteil von Aktiengesellschaften. 20 Prozent sind GmbH, 16 Prozent Genossenschaften und 11 Prozent Einzelfirmen. Im Vergleich zu marktwirtschaftlichen Unternehmen sind insbesondere Stiftungen und Vereine mit 27 zu 2 Prozent und Genossenschaften mit 16 zu 1 Prozent übervertreten. Bei den Hürden für die Social Entrepreneurship wird die schwache Lobby genannt. Knapp die Hälfte der Befragten nennt dies als Hemmnis für die Entwicklung von Social Entrepreneurship – die Hälfte bewertet die schwache Lobby als grosse bis sehr grosse Hürde. Als weitere Hindernisse werden fehlendes geduldiges Kapital genannt sowie die Schwierigkeit, Kund*innen zu halten und neue zu gewinnen. Insgesamt haben 128 Unternehmen teilgenommen, wovon 124 die Vorgaben als Social Entrepreneurs erfüllen.