Unglaublich. Schon vor 25 Jahren hatte unser Tag 24 Stunden. Und doch haben wir es seither geschafft, weitere Stunden mit Facebook-Liken und Netflix-Streamen ins Tagesprogramm einzubauen. Was leidet? Wenn es nach dem Team von CH+ Games for Democracy geht, soll darunter in jedem Fall nicht die Demokratie leiden. Das Team, das vom Prototype Fund unterstützt wird, will die Entertainment Blase durchbrechen und deren Mechanismen vielmehr dazu nutzen, die politische Selbstbildung zu fördern. Sie schreiben: «Ein demokratisches System braucht gebildete, selbstreflektierte Menschen: alt, jung – jetzt und in einer digitalisierten Zukunft.» Eine Wahlhilfe, die auf Game Mechanismen baut, soll den Menschen auf einfach zugängliche Weise helfen, den für sie passenden Kandidaten, die ideale Kandidatin zu finden. Damit möglichst breite Schichten die Wahlhilfe akzeptieren, setzt das CH+ Games for Democracy-Team auf Co-Design: Wählerinnen und Wähler sollen bei der Konzeption mithelfen, genauso mit wie Politikexperten und ‑expertinnen und Spieldesignerinnen und ‑designer aus den verschiedenen Gesellschaftsschichten. Zu Ihrem Ziel schreiben sie in ihrem Blog: «We are shooting for the moon. As a team, we are not very fond of playing it safe. Where’s the fun in that?» Da sind wir gespannt.
Der Prototype Fund
Der Prototype Fund fördert innovative Open-Source-Projekte. Damit will er die demokratische Partizipation in der Schweiz mit digitalen Lösungen stärken. Neue Innovationsmethoden sollen die digitale Infrastruktur zum Nutzen der Allgemeinheit verbessern. Stiftung Mercator Schweiz und der Verein Opendata.ch haben die Initiative 2020 lanciert. Sie unterstützen innovative Projektteams mit je bis zu 100’000 Franken. In der ersten Runde hat Prototype Fund im Frühling 2020 fünf Projekte ausgewählt. Ab September 2020 bis Ende Februar 2021 konnten die Teams mit Unterstützung von Mentorinnen und Mentoren einen Prototypen entwickeln. Am 2. März stellen die Teams ihre Projekte online am Demo Day vor.
Übrigens: die nächste Ausschreibungsphase beginnt Mitte März 2021 so dass im September erneut fünf bis acht Teams starten können.
Die anderen Projekte:
Unterschriften sammeln von A bis Z digital
Wahlen intern fair und transparent gestalten