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SILC 2021: Für manche Kinder ist Freunde einla­den ein Luxus

Über sechs Prozent der Kinder in der Schweiz mussten im Jahr 2021 aus finanziellen Gründen auf grundlegende Dinge wie passende Kleider und Schuhe oder die Möglichkeit, Freunde einzuladen, verzichten. 5,5 Prozent konnten keiner kostenpflichtigen Freizeitbeschäftigung nachgehen. Dies geht aus den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik zu den Einkommen und Lebensbedingungen hervor.

Im Jahr 2021 waren in der Schweiz 6,4 Prozent der Kinder unter 16 Jahren in mindes­tens drei von 17 Berei­chen depri­viert, das heisst, sie muss­ten aus finan­zi­el­len Grün­den auf Dinge verzich­ten, die für Kinder als beson­ders wich­tig gelten. Dazu gehö­ren neben passen­den Klei­dern und Schu­hen sowie ausge­wo­ge­nen Mahl­zei­ten unter ande­rem auch der Besitz von alters­ge­rech­ten Büchern, Spiel­sa­chen sowie die Möglich­keit, Freunde einzu­la­den. Diese Zahlen gehen aus dem Modul «Depri­va­tion und Gesund­heit der Kinder» hervor, das 2021 Teil der Erhe­bung über die Einkom­men und Lebens­be­din­gun­gen SILC des Bundes­am­tes für Statis­tik war. Gemäss der Erhe­bung können 6,1 Prozent der Kinder nicht für eine Woche Ferien wegfah­ren, und 5,5 Prozent können nicht regel­mäs­sig an einer kosten­pflich­ti­gen Frei­zeit­be­schäf­ti­gung teil­neh­men. Kinder von Eltern mit nied­ri­gem Bildungs­ni­veau und nied­ri­gem Einkom­men sowie Kinder mit auslän­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit und solche, die in Haus­hal­ten von Allein­er­zie­hen­den leben, seien deut­lich häufi­ger von kinder­spe­zi­fi­scher Depri­va­tion betrof­fen, teilt das BFS mit.

Gesund­heits­zu­stand der Kinder ist gut

Die grosse Mehr­heit der befrag­ten Eltern, nämlich über 97 Prozent, schät­zen den allge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand ihrer Kinder als gut oder sehr gut ein. Knapp sieben Prozent sind aufgrund von gesund­heit­li­chen Proble­men in ihrem Alltag einge­schränkt. Anders als in eini­gen ande­ren euro­päi­schen Ländern hat das Haus­halts­ein­kom­men keinen nennens­wer­ten Einfluss auf die Gesund­heit der Kinder. Auch in der Schweiz schrän­ken sich armuts­ge­fähr­dete Fami­lien bei zahn­ärzt­li­chen Leis­tun­gen ein. Dass sie auf medi­zi­ni­sche Pfle­ge­leis­tun­gen verzich­ten, komme bei Kindern in der Schweiz hinge­gen kaum vor, so das BFS.

Euro­pa­weite Umfrage

Die Erhe­bung über die Einkom­men und Lebens­be­din­gun­gen SILC (Statis­tics on Income and Living Condi­ti­ons) wird jedes Jahr in über 30 euro­päi­schen Ländern durch­ge­führt. In der Schweiz basiert die Erhe­bung auf einer Stich­probe von rund 8500 Haus­hal­ten mit über 18’000 Perso­nen. Die Teilnehmer:innen werden während vier aufein­an­der­fol­gen­den Jahren befragt. Auf diese Weise können wesent­li­che Verän­de­run­gen der Lebens­be­din­gun­gen unter­sucht werden. Um wert­volle Infor­ma­tio­nen zur Lebens­lage der Kinder zu erhal­ten, führ­ten 2021 alle teil­neh­men­den Länder eine Unter­su­chung zum Thema «Depri­va­tion und Gesund­heit der Kinder» durch.


Zu den statis­ti­schen Informationen

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