Mit ihren Preisvergleichen, Tests oder gar Boykottaufrufen sorgt die Stiftung auch immer wieder für Schlagzeilen, das legendäre Ravioli Video aus dem Jahre 1978 ist nur eines der Beispiele. Spektakuläre Erfolge stehen aber nicht im Zentrum des Wirkens der Konsumentenschutz-Organisation. Langatmigkeit und ein hartnäckiges Dranbleiben sind nötig, um Änderungen anzustossen und Verbesserungen für die Konsument:innen zu erreichen. So engagiert sich der Konsumentenschutz auch auf politischer Ebene, um dem Ungleichgewicht zwischen Anbietern und Konsument:innen entgegenzuwirken. Ein Beispiel dafür ist das Recht auf Reparatur, welches auf der Agenda der Organisation steht.
Globalisierung führt zu höherer Komplexität
Auch wenn schon viel erreicht wurde, dem Konsumentenschutz geht die Arbeit nicht aus. «Die Herausforderungen sind komplexer geworden», hält Sara Stalder, die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, fest und erläutert: «Die Globalisierung konfrontiert die Konsumentinnen und Konsumenten mit weltweit agierenden Tech-Giganten, welche uns ihre Regeln aufzwingen». Themen wie Digitalisierung und Datenschutz stehen hier im Vordergrund. Aber auch in der Schweiz gibt es diverse Bereiche, welche für den Konsumentenschutz in den nächsten Jahren von hoher Relevanz sind, wie anstehende Änderungen im öffentlichen Verkehr oder bei Massnahmen zum nachhaltigen Konsum. Greenwashing, unfaire Preise oder Allgemeine Geschäftsbedingungen sind weitere Themen, denen der Konsumentenschutz hohe Beachtung schenkt.
Unabhängig im Interesse der Konsument:innen
Unabhängigkeit in allen Belangen ist das höchste Gebot der Stiftung für Konsumentenschutz und um diese zu wahren, werden auch keine Spendengelder von Konzernen oder politischen Parteien angenommen. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Organisation in ihren Verhandlungen mit Anbietern und Behörden sowie auf politischer Ebene unabhängig bleibt und glaubwürdig im Interesse der Konsument:innen agieren kann. Und auch nach 60 Jahren Tätigkeit wird der Konsumentenschutz nicht müde, weiterhin die Rechte und Anliegen der Konsument:innen zu vertreten, wo auch immer sich Bedarf abzeichnet.