Die letzte Schätzung der jährlichen Fördersumme basierte auf Daten aus dem Jahr 2002. Ein aktueller Datensatz, den die Eidgenössischen Stiftungsaufsicht dem Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel zur Verfügung gestellt hatte, ermöglichte nun eine neue Hochrechnung. Gemäss dieser neuesten Analyse schütten allein die Förderstiftungen unter eidgenössischer Aufsicht jährlich 4,6 Milliarden Franken für gemeinnützige Zwecke aus. Für alle Förderstiftungen in der Schweiz, also auch jene unter kantonaler und lokaler Aufsicht, sei daher von einem jährlichen Zweckaufwand von mindestens sechs Milliarden Franken auszugehen, schreibt der Verband der Schweizer Förderstiftungen SwissFoundations in einer Mitteilung: «Damit haben die Förderstiftungen eine weitaus wichtigere Rolle als bisher angenommen.»
Förderstiftungen möchten mehr als nur Geldgeberinnen sein
Der Schweizer Stiftungsreport 2025 zeigt weiter, dass viele Stiftungen das klassische Modell der reinen Geldvergabe überdenken und vermehrt auf Partizipation, Kollaboration, und Feedbackkultur setzen. Förderpartnern begegnet man auf Augenhöhe. Immer häufiger schliessen sich Stiftungen zudem zu Allianzen zusammen, um Förderbudgets zu erhöhen, Prozesse zu vereinfachen und Wissen zu bündeln. Auch unternehmerische Fördermodelle wie Darlehen, Beteiligungen oder Microfinancing stossen bei den Stiftungen auf zunehmendes Interesse. «Während Stiftungen auf Anlageebene schon länger Impact Investing betreiben, eröffnen impact-orientierte Investitionen mit Fördergeldern neue Möglichkeiten zur Wirkungsentfaltung auf der Vergabeseite», heisst es in der Mitteilung. Um neue Einblicke und Impulse rund ums Thema Förderung zu gewinnen, hat SwissFoundations in diesem Jahr die «Future-Proof Funding Initiative» ins Leben gerufen. Der Schweizer Stiftungsreport ist 2025 bereits zum 16. Mal erschienen. Er wird jährlich vom CEPS, von SwissFoundations und dem Zentrum für Stiftungsrecht an der Universität Zürich publiziert. Der Report enthält aktuelle Zahlen, Fakten und Trends aus dem In- und Ausland und soll zu einer besseren Wissensgrundlage im Stiftungswesen beitragen.