Novartis Campus, Bild: Wilhelm Gunkel, unsplash

Schwei­zer Stif­tungs­re­port 2023: Mehr Stif­tun­gen, mehr Vermö­gen und mehr Enga­ge­ment im Umweltschutz

Das Stiftungsvermögen im Schweizer Stiftungssektor hat sich gemäss dem heute veröffentlichten Schweizer Stiftungsreport 2023 in den letzten zehn Jahren beinahe verdoppelt. Die aktuell insgesamt 13 790 Schweizer Stiftungen verfügen über ein Vermögen von knapp 139,5 Milliarden Franken. Der Stiftungsstandort Genf legt weiter zu wird bei anhaltendem Wachstum der Neugründungen bald zu den drei grössten Stiftungskantonen gehören. Auch im Tessin bewegt sich der Sektor. Der Kanton erlebt gerade einen Aufschwung bei den unternehmerischen Stiftungsmodellen.

Der Stif­tungs­sek­tor ist in Bewe­gung. Und er wächst konstant. 2022 wurden in der Schweiz 337 Stif­tun­gen gegrün­det und 214 liqui­diert. Damit bleibt die Wachs­tums­rate gemäss Stif­tungs­re­port konstant. Ende 2022 zählte das Handels­re­gis­ter insge­samt 13’790 Stif­tun­gen. Der Kanton Zürich beher­bergt mit 2225 Stif­tun­gen am meis­ten Stif­tun­gen, gefolgt von Bern mit 1409 und der Waadt mit 1374. Nun zeich­net sich aufgrund der vielen Stif­tungs­grün­dun­gen in den vergan­ge­nen zwei Jahr­zehn­ten ab, dass der Kanton Genf mit heute 1333 Stif­tun­gen bald einer der drei gröss­ten Stif­tungs­kan­tone sein wird.

Stif­tungs­ver­mö­gen nimmt zu

Bis heute gibt es keine Publi­ka­ti­ons­pflicht für Stif­tun­gen in der Schweiz. Deshalb führte das Center for Phil­an­thropy Studies (CEPS) zum drit­ten Mal nach 2012 und 2017 eine Erhe­bung der Bilanz­sum­men der Stif­tun­gen bei der Eidge­nös­si­schen und den kanto­na­len Stif­tungs­auf­sich­ten durch. Das Stif­tungs­ver­mö­gen ist gemäss dieser Erhe­bung, seit 2017 um 43,4 Prozent auf 139,5 Milli­ar­den Fran­ken gestie­gen. Der Anstieg wird mit dem Zuwachs an Stif­tun­gen gene­rell erklärt sowie mit Vermö­gens­stei­ge­run­gen bei Immo­bi­lien und Wert­pa­pie­ren. Nach wie vor liegen bei den Tätig­keits­be­rei­chen die Berei­che Kultur und Frei­zeit, Forschung und Bildung sowie Sozi­al­we­sen zuvor­derst. Aller­dings zeigt sich, dass das Stif­tungs­we­sen nah an der gesell­schaft­li­chen Entwick­lung dran ist. Denn in den letz­ten zehn Jahren legte bei den Neugrün­dun­gen der Bereich Umwelt­schutz deut­lich zu.

Vertie­fung Unter­neh­men und Philanthropie

Die Vertie­fung des dies­jäh­ri­gen Berich­tes befasst sich mit der Bezie­hung von Unter­neh­men und Phil­an­thro­pie und fragt, ob die Corpo­rate Respon­si­bi­lity zu einer gerin­ge­ren Bedeu­tung der Corpo­rate Phil­an­thropy führt. In seinem Autoren­bei­trag führt Georg von Schnur­bein aus, dass sich die Wirt­schaft und der Drit­ter Sektor aufein­an­der zu bewe­gen. In dieser Entwick­lung sieht er Poten­tiale wie Koope­ra­tio­nen zwischen Zivil­ge­sell­schaft und Unter­neh­men und er hält gleich­zei­tig fest, dass auch Unsi­cher­heit mit der Formu­lie­rung des «Purpose» und der neu formu­lier­ten Gesell­schafts­ver­ant­wor­tung von Unter­neh­men aufkommt. Braucht es die Corpo­rate Foun­da­ti­ons über­haupt? Er kommt zum Schluss, dass den Corpo­rate Foun­da­ti­ons eine wich­tige Rolle als Vermitt­le­rin zukommt, gerade weil das Verhält­nis zwischen Zivil­ge­sell­schaft und Unter­neh­men immer wieder neu ausge­han­delt werden muss.

Der Schwei­zer Stif­tungs­re­port erscheint jähr­lich und wird gemein­sam vom Ceps, dem Center for Phil­an­thro­pie Studies der Univer­si­tät Basel, der Univer­si­tät Zürich, dem Zentrum für Stif­tungs­recht und von Swiss­Foun­da­ti­ons herausgegeben.


Zum Schwei­zer Stif­tungs­re­port 2023

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