Im Dezember diesen Jahres soll es wieder losgehen. Bis dann wird das Hotel umgebaut. Sanft renoviert. Die Vergangenheit soll weiterhin erlebbar bleiben. Die Zukunft soll die neu gegründete Stiftung Piz Mitgel Val Surses sichern. Sie verfolgt das Ziel, «das sozialhistorisch wertvolle und ortsbildprägende Hotel Piz Mitgel für die Nachwelt zu retten, zu erhalten und in die Zukunft zu führen.» Die historische Bausubstanz zeugt von den Blütezeiten der Luftkurorten. Insbesondere der Jugendstilsaal ist ein beindruckender Zeitzeuge.
150 Jahre krisenerprobte Geschichte
Für das Traditionshaus in Savognin ist die Pandemie nicht die erste Krise in seiner langen Geschichte, die bis 1868 zurückreicht. So war die Eröffnung der Gotthardbahn 1882 für die Schweiz ein historisches Ereignis, wie es in der Geschichte des Hauses heisst. Gleichzeitig bedeutete es einen Einbruch des Güterverkehrs über den Julierpass: Das Hotel Piz Mitgel erlebte damals den ersten Besitzerwechsel. 1902 übernahm Chasper Spinas «dalla Veduta» das Kurhaus. Der innovative Hotelier liess den ersten Prospekt drucken. Der erste Weltkrieg bedeutete für das Hotel das Ausbleiben von Gästen. Stattdessen beherbergte es in den Kriegsjahren internierte Soldaten. Eine kurze Blüte erlebte das Haus in den 20er, bevor sich der zweite Weltkrieg anbahnte. Nach dem Krieg begann der Tourismus in Savognin wieder aufzublühen. 1962 ging der erste Skilift in Betrieb und auch das Hotel florierte. Nach weiteren Besitzerwechseln übernahm nun die Stiftung das Haus. Ab Dezember soll es wieder einem breiten Publikum offenstehen.