Die nationale Trägerschaft des «Tag gegen Lärms» wählt deutliche Worte: «Ständiger Lärm bedeutet Stress und macht krank», schreibt sie in einer Mitteilung. Denn der menschliche Körper reagiere auf störende Geräusche mit der Ausschüttung von Stresshormonen – selbst bei Menschen, die sich durch den Lärm nicht belästigt fühlen. Die Folgen von permanenten Stressreaktionen seien Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche bis hin zu Depression oder Aggression. Bei Ruhe hingegen entspanne sich der Körper, der Blutdruck sinkt.
Lärm verursacht hohe Kosten
In der Schweiz seien jährlich rund 500 Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf ständigen Verkehrslärm zurückzuführen, schreibt die Trägerschaft mit Verweis auf eine Studie. Dazu kämen rund 2500 Diabeteserkrankungen pro Jahr, weil die chronische Ausschüttung von Stresshormonen den Insulinstoffwechsel negativ beeinflusse. Auch die psychische Belastung steigt mit ständigem Lärm. Das hat hohe Kosten zur Folge: Die nationale Trägerschaft des Aktionstags schätzt die durch Lärm verursachten Gesundheitskosten auf 1,4 Milliarden Franken pro Jahr. Berücksichtigt seien dabei unter anderem die Kosten für Behandlungen, Produktionsausfälle sowie immaterielle Kosten wie die Verringerung der Lebensqualität. Weitere 1,2 Milliarden Franken entfallen auf den Wertverlust von Immobilien.
Seit 20 Jahren engagiert gegen Lärm
Die Schweiz beteiligt sich seit 2005 am internationalen «Tag gegen Lärm». Seither wird am jährlich stattfindenden Aktionstag jeweils eine andere Facette des Lärms in den Fokus gestellt, um Behörden, Fachpersonen sowie die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Die nationale Trägerschaft des «Tags gegen Lärm» setzt sich zusammen aus Cercle Bruit Schweiz, der Schweizerischen Gesellschaft für Akustik, den Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz und der Lärmliga Schweiz. Unterstützt wird sie durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG).