Symbolbild: Michael Ali, auf unsplash

Rück­schlag im Kampf gegen den welt­wei­ten Hunger: UN-Bericht

Der Fortschritt im Kampf gegen den weltweiten Hunger wurde um 15 Jahre zurückgeworfen, schreibt die UN. 733 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2023 von Hunger bedroht. Diese alarmierende Statistik bedeute, dass jeder elfte Mensch weltweit und jeder fünfte in Afrika betroffen sei. Der neueste Bericht der UN über den Zustand der Welternährungssicherheit und die Ernährung (SOFI) zeigt die düstere Realität und stellt fest, dass wir weit davon entfernt sind, das Ziel zu erreichen, den Hunger bis 2030 zu beseitigen.

Maximo Torero, Chef­öko­nom der UN-Ernäh­rungs- und Land­wirt­schafts­or­ga­ni­sa­tion (FAO), betont die Schwere der aktu­el­len Situa­tion und prognos­ti­ziert, dass im Jahr 2030 immer noch 582 Millio­nen Menschen von Hunger betrof­fen sein werden. «Wir sind immer noch weit davon entfernt, das Ziel zu errei­chen, die Welt bis 2030 vom Hunger, der Ernäh­rungs­un­si­cher­heit und der Unter­ernäh­rung zu befreien», sagt er.

Signi­fi­kan­ter Anstieg

Trotz Fort­schritte, beispiels­weise im Kampf gegen Wachs­tums­stö­run­gen und bei der Förde­rung des Stil­lens, hat sich das globale Hunger­ni­veau drei Jahre lang nicht verbes­sert. Im Jahr 2023 waren zwischen 713 und 757 Millio­nen Menschen unter­ernährt, ein signi­fi­kan­ter Anstieg gegen­über 2019. Dabei werden regio­nale Unter­schiede deut­lich. Weiter­hin steigt der Hunger in Afrika, wo 20,4 Prozent der Bevöl­ke­rung betrof­fen ist, während der Anteil in Asien stabil bei 8,1 Prozent bleibt. Latein­ame­rika hat gewisse Fort­schritte gemacht. Heute liegt der von Hunger betrof­fene Anteil der Bevöl­ke­rung bei 6,2 Prozent. In ande­ren Regio­nen wiederum, einschliess­lich West­asien und Kari­bik, gab es Zuwächse. Afrika steht vor beson­ders gros­sen Heraus­for­de­run­gen. Dabei trei­ben Konflikte, extreme Klima­er­eig­nisse und wirt­schaft­li­che Abschwünge den Hunger an. Haupt­trei­ber blei­ben Kriege. Sie verschär­fen die Nahrungs­mit­tel­kri­sen auf dem Kontinent. 

Wirt­schaft­li­che Ungleichheiten

Wirt­schaft­li­che Ungleich­hei­ten spie­len eine bedeu­tende Rolle. Im Jahr 2022 konn­ten sich 2,8 Milli­ar­den Menschen keine gesunde Ernäh­rung leis­ten, mit deut­li­chen Unter­schie­den zwischen Hoch- und Nied­ri­gein­kom­mens­län­dern. COVID-19 hat die Ungleich­hei­ten weiter vertieft und die Erschwing­lich­keit von Nahrungs­mit­teln in ärme­ren Ländern beeinträchtigt.

Der Bericht fordert umfas­sende Ansätze, um das SDG 2 – Null Hunger – zu errei­chen. Dies schliesst die Forde­rung einer Trans­for­ma­tion der Agrar- und Lebens­mit­tel­sys­teme, der Bekämp­fung von Ungleich­hei­ten und der Erschwing­lich­keit gesun­der Ernäh­rung mit ein. Erhöhte, kosten­ef­fi­zi­ente Finan­zie­run­gen und ein stan­dar­di­sier­ter Ansatz zur Ernäh­rungs­si­cher­heit und ‑ernäh­rung sind entscheidend. 

Die FAO, IFAD, UNICEF, WFP und WHO beto­nen die Notwen­dig­keit inno­va­ti­ver Finan­zie­rungs­lö­sun­gen, insbe­son­dere für Länder mit hohen Hunger­ra­ten, die durch den Klima­wan­del verschärft werden. Sie fordern eine nach­hal­tige Lösung, die Mobi­li­sie­rung erheb­li­cher Ressour­cen, die Besei­ti­gung von Ungleich­hei­ten und den Zugang zu bezahl­ba­rer, gesun­der Nahrung für alle. 

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