Anlass im Unternehmen Mitte in Basel zum Start des Stiftungs-Crowdfundings am 13. September 2019. Fotos: zVg Hans Jörg Walter.

Stif­tung neu gedacht

Eine Stiftung von vielen für viele soll der breiten Bevölkerung die Möglichkeit der politischen Beteiligung geben. Aus der Plattform WeCollect soll eine Demokratie-Stiftung wachsen. Am 13. September startete WeCollect mit einem Stiftungs-Crowdfunding.

«Die Digi­ta­li­sie­rung ist eine Chance, die poli­ti­sche Macht in der Schweiz auf mehr Schul­tern zu vertei­len», sagt Daniel Graf, Grün­der der Platt­form WeColl­ect. Diese hilft dabei, Unter­schrif­ten in der Zivil­ge­sell­schaft für poli­ti­sche Initia­ti­ven zu sammeln. Jetzt will er gemein­sam mit Che Wagner in Basel eine Demo­kra­tie-Stif­tung grün­den. Die Digi­ta­li­sie­rung soll dazu beitra­gen, der Zivil­ge­sell­schaft eine Stimme zu geben. Daniel Graf will nichts weni­ger, als die Schwei­zer Demo­kra­tie weiter entwi­ckeln. «Die Zeit ist reif», sagt er. Und nennt den poli­ti­schen Vorstoss für die Glet­scher­initia­tive als Beleg: In nur vier Mona­ten sammel­ten die Initi­an­ten mit Unter­stüt­zung der Platt­form WeColl­ect über 120’000 Unter­schrif­ten. Dabei hat sich gezeigt, dass viele nicht nur unter­schrei­ben, sondern das Anlie­gen auch finan­zi­ell unter­stüt­zen wollen. Der nächste Schritt wäre, mehr Bürge­rin­nen und Bürger zur Betei­li­gung an Initia­ti­ven und Refe­ren­den zu moti­vie­ren. Denn heute haben viele Stimm­be­rech­tigte noch nie im Leben einen Unter­schrif­ten­bo­gen unterschrieben.

Partei­po­li­tisch neutral

Jetzt soll eine Stif­tung die Weiter­ent­wick­lung der Demo­kra­tie voran­trei­ben. Partei­po­li­tisch neutral und unab­hän­gig. Ein schlan­ker Stif­tungs­rat soll sie leiten. Dieser entschei­det über die Unter­stüt­zung von Initia­ti­ven und Refe­ren­den, verwal­tet Projekt­fonds und betreibt Online-Platt­for­men wie WeColl­ect. Um diese Idee umzu­set­zen, soll die Stif­tungs­form neu gedacht werden. «Natür­lich wird die Stif­tung einen Zweck haben, der nicht anders ausge­legt werden kann», sagt Daniel Graf. «Aber wir wollen eine Schwarm-Stif­tung schaf­fen.» Das Geld kommt wie beim Crowd­fun­ding aus der brei­ten Bevöl­ke­rung. Rund 1000 Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zer sind das Ziel. «Wenn wir dies Errei­chen, gehen wir davon aus, dass ein öffent­li­ches Inter­esse für diese Stif­tung besteht.» Mit der Stif­tung soll die Zivil­ge­sell­schaft eine Stimme erhal­ten. Insbe­son­dere auch junge Stimm­be­rech­tigte soll die Stif­tung abho­len und zu einer akti­ven Betei­li­gung an der Demo­kra­tie mobi­li­sie­ren. Dass sie unab­hän­gig von bestehen­den Partei­struk­tu­ren funk­tio­niert, sieht Graf als Vorteil, weil die Stif­tung neue Alli­an­zen an einen Tisch brin­gen kann und unab­hän­gig von einer poli­ti­schen Agenda eigene Prio­ri­tä­ten setzen kann. Ein wich­ti­ges Werk­zeug dafür wird die Platt­form WeColl­ect sein. Sie wird ausge­baut und ist in Zukunft offen für natio­nale, kanto­nale und kommu­nale Anlie­gen. Die Demo­kra­tie-Platt­form ist ein Inku­ba­tor: «Sie hilft, poli­ti­sche Anlie­gen auf die Start­rampe zu brin­gen und zu lancie­ren», sagt Daniel Graf. Am 13. Septem­ber ist das Crowd­fun­ding gestar­tet. Anfang Okto­ber war das Ziel von 1000 Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zern erreicht und über 100’000 Fran­ken mit Klein­spen­den zusammengetragen.

https://www.demokratie.ch/

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