Schweizer Stiftungstag 2024: Podium mit Simon Jacoby, Co-Geschäftsleitung & Chefredaktor Tsüri,(2.v.l.), Maja Riniker, Nationalrätin und Co-Präsidentin Verein Schulen nach Bern (Mitte), Nicole Platel, Direktorin Pro Juventute (2.v.r.), Matthias Holenstein, Geschäftsführer Stiftung Risiko Dialog (r.) und Moderatorin Susanne Sugimoto, Redaktionsleiterin The Philanthropist (l.). Bild: Dominik Plüss

proFonds Stif­tungs­tag: Vive la Résilience!

Am Dienstag, 12. November 2024, ging im Hotel Marriott Zürich der Schweizer Stiftungstag mit vielen interessanten Anregungen und wichtigen Inhalten zum Thema «Vive la résilience!» über die Bühne.

Während eines Tages wurde das Thema Resi­li­enz aus unter­schied­lichs­ten Perspek­ti­ven beleuch­tet. Der tradi­tio­nelle Anlass brachte Vertreter:innen aus der Zivil­ge­sell­schaft, Wissen­schaft, Stif­tungs­land­schaft und Nonpro­fit-Orga­ni­sa­tio­nen zusam­men. Die Teil­neh­men­den disku­tier­ten unter ande­rem, um die Bedeu­tung von Wider­stands­fä­hig­keit in Krisen­zei­ten und über lang­fris­tige Entwick­lun­gen. Harold Grünin­ger, Vize­prä­si­dent proFonds, Chris­toph Degen, Geschäfts­füh­rer proFonds und Sebas­tian Rieger, stv. Geschäfts­füh­rer proFonds infor­mier­ten über aktu­elle Entwick­lun­gen aus dem gemein­nüt­zi­gen Sektor. Dabei kamen neue Gerichts­ent­scheide, Lite­ra­tur und aktu­elle recht­li­che und steu­er­li­che Entwick­lun­gen zur Sprache.

Resi­li­enz stär­ken, Zukunft sichern

Im Podi­ums­ge­spräch mit dem Titel «Resi­li­enz stär­ken, Zukunft sichern» mit den Teil­neh­men­den Matthias Holen­stein, Geschäfts­füh­rer Stif­tung Risi­ko­Dia­log, Simon Jacoby, Co-Geschäfts­lei­tung & Chef­re­dak­tor Tsüri,  Maja Rini­ker, Natio­nal­rä­tin und Co-Präsi­den­tin Verein Schu­len nach Bern und Nicole Platel, Direk­to­rin Pro Juven­tute mode­riert von Susanne Sugi­moto, Redak­ti­ons­lei­te­rin The Philanthropist, wurden insbe­son­dere die gesell­schaft­li­chen Dimen­sion der Resi­li­enz­för­de­rung disku­tiert und hervor­ge­ho­ben, etwa in Form von zivil­ge­sell­schaft­li­chen Initia­ti­ven, die spon­tan in Krisen­si­tua­tio­nen entste­hen. Der ange­reg­ten Podi­ums­dis­kus­sion ging ein Input von Matthias Holen­stein voran. Er zeigt auf, dass Resi­li­enz sowohl die Bewäl­ti­gung akuter Krisen als auch die Förde­rung lang­fris­ti­ger Anpas­sungs­fä­hig­keit umfasst. Dabei muss zwischen indi­vi­du­el­ler, orga­ni­sa­to­ri­scher und gesell­schaft­li­cher Resi­li­enz diffe­ren­ziert werden. Holen­stein legte dar, dass Inno­va­tion, konti­nu­ier­li­ches Lernen und der Einsatz neuer Tech­no­lo­gien wie KI eine zentrale Rolle spie­len, jedoch auch Risi­ken wie Desin­for­ma­tion bergen. Die Stär­kung gesell­schaft­li­cher Resi­li­enz sei eine gemein­same Verant­wor­tung. Sie erfor­dere Koope­ra­tion und das aktive Gestal­ten von zukunfts­fä­hi­gen Lösun­gen. Das Publi­kum betei­ligte sich an der Diskus­sion und konnte sich mittels Catch­box-Mikro­fon einbringen.

Frei­wil­li­gen­ar­beit: Beispiel Musik­fest­wo­chen Winterthur

Frei­wil­li­gen­ar­beit ist eine wich­ti­ger Faktor des gemein­nüt­zi­gen Sektors. Was mit dem Einsatz von Frei­wil­li­gen möglich ist, zeigte der Beitrag von Soraja Hagspiel, der  Co-Geschäfts­lei­te­rin Winter­thu­rer Musik­fest­wo­chen. Jähr­lich sind in Winter­thur 1100 Helfer:innen im Einsatz. Diese leis­ten beein­dru­ckende 28’000 Stun­den Frei­wil­li­gen­ar­beit mit einem Gegen­wert von 840’000 Fran­ken, basie­rend auf einem Stun­den­lohn von 30 Fran­ken. Hinzu kommen 50 ehren­amt­li­che Ressortleiter:innen und 7 Vorstands­mit­glie­der. Das Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee wird durch 7 fest­an­ge­stellte Mitar­bei­tende mit insge­samt 410 Stel­len­pro­zen­ten unter­stützt. Dieses Enga­ge­ment verdeut­licht nicht nur den immensen Wert der Frei­wil­li­gen­ar­beit, sondern auch, wie wich­tig ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment für kultu­relle Projekte ist.

Scaling Up von Nonpro­fit-Program­men: Input von Robert Schmuki

Nach einem inter­ak­ti­ven Nach­mit­tag mit vielen Work­shops rund um das Thema Resi­li­enz gab Robert Schmuki, Orga­ni­sa­ti­ons­be­ra­ter und Mitglied der Geschäfts­lei­tung von Con·Sense, einen Input. Er thema­ti­sierte die Heraus­for­de­run­gen des Skalie­rens von Nonpro­fit-Program­men und die Notwen­dig­keit ganz­heit­li­cher Ansätze. Schmuki legte dar, dass Stif­tun­gen die Multi­pli­ka­tion erfolg­rei­cher Projekte nicht allein bewäl­ti­gen können – es brau­che dafür Koope­ra­tio­nen, auch mit staat­li­chen Akteu­ren. Er ist klar der Meinung, dass Förder­stif­tun­gen ihre Rolle über die reine Mittel­ver­gabe hinaus aktiv gestal­ten soll­ten, indem sie als Part­ner und Türöff­ner für wirk­same Lösun­gen agie­ren. Nach­hal­tige Förde­rung erfor­dert nicht nur die Unter­stüt­zung von Projek­ten, sondern auch die gezielte Entwick­lung der Orga­ni­sa­tio­nen, die diese Projekte tragen. Dazu, so Schmuki, brau­che ein NPO nicht in jeder Phase die glei­che Unter­stüt­zung; manch­mal sei es Wissen und Bera­tung, manch­mal ande­res Perso­nal und manch­mal finan­zi­elle Unterstützung. 

Die Tagung unter dem Motto «Vive la Rési­li­ence!» zeigte, wie viel­sei­tig Resi­li­enz betrach­tet werden kann und wie essen­zi­ell sie in Zeiten von Unsi­cher­hei­ten ist. Ob durch ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment, die Weiter­ent­wick­lung von Orga­ni­sa­tio­nen oder die stra­te­gi­sche Förde­rung durch Stif­tun­gen – Resi­li­enz ist ein Gemein­schafts­pro­jekt, das indi­vi­du­elle und gesell­schaft­li­che Anstren­gun­gen erfordert.

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