«Daten­se­gen – Daten­fluch» Ausgabe 1/2023

Daten sind mächtige Verbündete. Sie decken Muster auf, bezeichnen Missstände, zeigen neue Möglichkeiten und unterstützen zuverlässig anspruchsvolle Entscheidungen. Ihr Potenzial ist immens und intelligent kombiniert, entwickeln Daten überzeugende Argumente. Oder mit ChatGTP – und ein bisschen Glück – sogar den einen oder anderen pfannenfertigen Schüleraufsatz.

Kaum ein Lebensbereich ist davon ausgenommen. Wissenschaft, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen nutzen Daten, um Mehrwert für Forscher:innen und Kund:innen zu schaffen. Mit den unendlichen Chancen und Möglichkeiten wachsen auch die Risiken. Daten können mächtige Feinde werden. Ein Grund, einen Riegel zu schieben, erst gar nicht mitzutun? Oder gar Datenaussteiger:in zu werden? Wir denken, es lohnt sich, eine differenzierte Haltung einzunehmen. Durchblick statt Datamorgana.

Unsere Tour d’Horizon durch den dritten Sektor zeigt: Es gibt dort viele spannende und innovative Ansätze. Doch das Bewusstsein für Risiken und Chancen eines datenbasierten Vorgehens ist noch gering und Gefahren werden oft unterschätzt. Wir sind überzeugt, die gemeinnützigen Organisationen sollten ein besseres Bewusstsein entwickeln, welches Potenzial in Daten steckt und über welche Daten der Sektor überhaupt verfügt. Und sie sollten sich befähigen, diese in einer konstruktiven Weise zu nutzen.

Das bedingt, dass Förderstrategien hinterfragt und bei Bedarf angepasst werden. Wie gehen Sie mit Daten um? Das neue Datenschutzgesetz tritt im September in Kraft: eine gute Gelegenheit, das eigene Dateninventar kritisch zu beleuchten! Das Potenzial zu heben, gelingt nur gemeinsam. Sind Sie bereit zu mehr Transparenz? Der Beitrag zu Candid zeigt, wie ein einfaches Formular, das «Form 990», die Spielregeln der Philanthropie verändert.