Für 2025 hat Pro Natura die Hain-Schnirkelschnecke (Cepaea nemoralis) zum Tier des Jahres gewählt – eine Entscheidung, die nicht nur symbolisch ist, sondern auch eine dringliche Botschaft vermittelt. Diese unscheinbare Schnecke spielt eine zentrale Rolle in Bodenökosystemen und trägt zur Förderung der Biodiversität bei.
Die unsichtbaren Leistungen der Hain-Schnirkelschnecke
Mit ihrer Fähigkeit, organisches Material wie tote Pflanzenteile und Pilze zu verarbeiten, trägt die Hain-Schnirkelschnecke zur Bodenfruchtbarkeit bei. Sie schafft damit die Grundlage für gesunde Böden, auf denen das Leben gedeiht. Böden beherbergen zwei Drittel aller bekannten Arten – eine beeindruckende Tatsache, die verdeutlicht, wie wichtig der Schutz dieses Lebensraums ist. Gleichzeitig stehen diese Ökosysteme unter Druck. Pestizide, Bodenverdichtung und der Verlust von Lebensräumen beeinträchtigen nicht nur die Hain-Schnirkelschnecke, sondern auch viele andere Arten. Nachhaltige Praktiken, wie sie in der «Bodenstrategie Schweiz 2020» vorgeschlagen werden, sind essenziell, um diese Entwicklungen umzukehren.
Ein Symbol für Vielfalt und Resilienz
Die Hain-Schnirkelschnecke zeigt die Anpassungsfähigkeit der Natur und steht mit ihrem farbvariierenden Gehäuse für die Vielfalt der Arten. Sie ist ein Sinnbild für bedrohte Biodiversität, da 40 Prozent der Schweizer Schneckenarten gefährdet sind. Ihre Wahl zum Tier des Jahres betont die Bedeutung selbst kleiner Arten für unsere Ökosysteme und die Notwendigkeit, Böden und ihre Bewohner:innen zu schützen. Pro Natura setzt mit über 800 Schutzgebieten ein starkes Zeichen, wie Engagement für Biodiversität ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen stiftet.
Ein Aufruf zum Handeln
Die Geschichte der Hain-Schnirkelschnecke ist mehr als eine Naturbeobachtung – sie ist ein Appell. Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen: durch die Gestaltung naturnaher Grünflächen, den Verzicht auf Chemikalien und die Förderung vielfältiger Lebensräume. Für philanthropische Akteure ist dies eine Gelegenheit, mit gezielten Massnahmen langfristige Veränderungen zu bewirken.