Bild: Etienne Girardet, unsplash

Pro Juven­tute: Jugend­li­che unter Leistungsdruck

Jugendliche in der Schweiz fühlen sich durch soziale Medien weniger gestresst als erwartet. Das ist eine der Erkenntnisse aus der ersten Jugendstudie von Pro Juventute. Die Studie zeigt auch: Den Mädchen geht es deutlich schlechter als den gleichaltrigen Jungen.

Für die Studie wurden reprä­sen­ta­tiv Jugend­li­che und junge Erwach­sene in der ganzen Schweiz im Alter von 14 bis 25 Jahren zu ihrem Umgang mit Stress, Krisen, Medi­en­nut­zung sowie Resi­li­enz befragt. 88 Prozent der Jugend­li­chen und jungen Erwach­se­nen geben in der Befra­gung an, sich psychisch wohl zu fühlen. Bei der physi­schen Gesund­heit sind es sogar 94 Prozent. Trotz dieser hohen Werte geben 30 Prozent der jungen Menschen an, sich häufig müde und erschöpft zu fühlen. Am meis­ten zu schaf­fen machen ihnen Prüfungs­stress in der Schule und in der Ausbil­dung, der allge­meine Leis­tungs­druck, die Sorge, zu wenig Geld zu haben, sowie Sorgen um die beruf­li­che Zukunft. Stress durch soziale Medien ist hinge­gen für ledig­lich 15 Prozent der Befrag­ten ein gros­ses Problem.

Ein Drit­tel hat Therapieerfahrung

Zwölf Prozent der Teil­neh­men­den waren zum Zeit­punkt der Befra­gung in psycho­the­ra­peu­ti­scher Behand­lung, und rund ein Drit­tel der Befrag­ten hat bereits Thera­pie­er­fah­rung und profes­sio­nelle Hilfe in Form einer Psycho­the­ra­pie (28 Prozent) oder einer psycho­so­zia­len Bera­tung (7 Prozent) in Anspruch genom­men. Dabei zeigen sich jedoch deut­li­che Unter­schiede beim Geschlecht: Mädchen und jungen Frauen geht es deut­lich schlech­ter als gleich­alt­ri­gen Jungen und jungen Männern. So fühlen sich 36 Prozent der Mädchen und jungen Frauen oft müde und erschöpft. Bei den männ­li­chen Teil­neh­mern sind es 21 Prozent. 33 Prozent der Mädchen und jungen Frauen geben an, sich bereits in psycho­lo­gi­sche oder psycho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung bege­ben zu haben, im Gegen­satz zu 22 Prozent der Jungen und jungen Männern.

Die Studie zeigt auch, dass die Bezie­hung zu den Eltern ein wich­ti­ger Faktor für das Wohl­be­fin­den der Jugend­li­chen ist: 55 Prozent der Befrag­ten geben an, dass sie sich auf ihre Eltern verlas­sen können, und 82 Prozent finden, dass ihre Eltern häufig Verständ­nis zeigen. 

Zweite Befra­gung geplant

Die erste Jugend­stu­die von Pro Juven­tute wurde in enger Zusam­men­ar­beit mit einem Forschungs­team der Kinder- und Jugend­psych­ia­trie und Psycho­the­ra­pie der Psych­ia­tri­schen Univer­si­täts­kli­nik Zürich und der Univer­si­tät Lausanne durch­ge­führt. Die Erhe­bung fand im Sommer 2024 statt. Eine zweite Befra­gung ist im ersten Halb­jahr 2025 geplant. Ermög­licht wurde die Jugend­stu­die durch die finan­zi­elle Unter­stüt­zung der Ernst Göhner Stif­tung. Ziel von Pro Juven­tute ist es, eine länger­fris­tige Erhe­bung zu Jugend­li­chen in der Schweiz zu etablie­ren, ähnlich wie sie etwa Deutsch­land mit der Trend­stu­die kennt. 


Zur Studie

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