Das Milizsystem in der Schweiz ist ein wesentlicher Pfeiler der Demokratie. Entsprechend stehen die Unternehmen in der Verantwortung, eine gelebte Demokratie zu ermöglichen und zu dieser beizutragen. Sieben Schweizer Unternehmen haben ihr Engagement nun auf Initiative von Pro Futuris vereint. Baloise, Helvetia, Julius Bär, Migros-Genossenschafts-Bund, Roche, Siemens Schweiz AG und Swiss Re haben gemeinsam mit Pro Futuris das Netzwerk «Unternehmen für Demokratie» gegründet.
Stabile Demokratie nutzt Wirtschaft
Eine erste konkrete Umsetzung des Projektes ist ein neues Schulungsangebot für ihre Lernenden. In einer ersten Pilotphase von November 2023 und Februar 2024 nahmen an fünf Workshops über 140 Lernenden teil. Dieses zielt darauf ab, Demokratieverständnis, Diskussions- und Zukunftskompetenzen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu stärken. Das Projekt reagiert auf Ergebnisse von Studien, die gerade bei jungen Menschen ein geringe Teilnahme an Abstimmungen ausmacht und eine wenige hoffnungsvolle Zukunftsaussicht feststellt. Die Unternehmen nutzen ihren Zugang, den sie zu Lernenden haben. In interaktiven Workshops bringen sie ihnen die Demokratie näher und stärken damit ihren Zukunftsoptimismus. Das Engagement für die Demokratie zahlt sich auch für die Unternehmen aus. Denn von vielfältigen Mitsprachemöglichkeiten, freien Medien, der Gewaltentrennung und einem funktionierenden Rechtssystem profitiert auch die Wirtschaft. Sie sind wesentlich für die Stabilität der Demokratie und damit die Attraktivität eines Standorts.
Weitere Unternehmen gesucht
Das Projekt initiiert hat Pro Futuris, der Think + Do Tank der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft SGG. In diesem Herbst werden die Workshops für Lernende fortgesetzt. Ausserdem sucht das Netzwerk nach weiteren Unternehmen, die mitmachen wollen. Neben den Unternehmen selbst ermöglichen die Unterstützungen der Stiftung Mercator Schweiz, der Beisheim Stiftung und des Integrationskredits des Bundes die ersten zwei Jahre von «Unternehmen für Demokratie».