Am 9. Juni beginnt in Nizza die dritte Weltozeankonferenz UNOC‑3. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte das UN-Hochseeschutzabkommen BBNJ das Ziel von 60 Staaten, die das Abkommen ratifiziert haben, noch nicht erreicht haben. 2023 hatten 115 Staaten das Abkommen unterzeichnet. In Kraft treten wird es erst, wenn 60 Staaten das Abkommen ratifiziert haben. Aktuell ist rund die Hälfte erreicht.
EU und sechs Staaten ratifizieren das Abkommen
Am 28. Mai 2025 haben die EU und sechs Mitgliedstaaten – Zypern, Finnland, Ungarn, Lettland, Portugal und Slowenien – das Abkommen ratifiziert. «Mit der dritten UN-Ozeankonferenz vor der Tür unterstreicht diese gemeinsame Ratifizierung das anhaltende Engagement der EU für den Schutz der Artenvielfalt in den Weltmeeren,» sagt Johannes Müller, Experte für Meerespolitik bei OceanCare. Und er fordert: «Andere Länder müssen nun rasch folgen, um die 60 Ratifizierungen zu erreichen.» Müller verweist auf den Zustand der Ozeane. Klimawandel und Überfischung setzen die Ozeane unter Druck. Zusätzlich wächst die Belastung durch Emissionen wie Unterwasserlärm. Gerade im Kampf gegen den Klimawandel kommt dem intakten Ökosystem der Ozeane eine grosse Bedeutung zu. Sie können einen grossen Teil der CO₂-Emissionen aufnehmen. Der Vertrag könne eine bedeutsame Veränderung für die Ozeane und ihre Bewohner bringen, wenn er in Kraft getreten ist.
Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare fügt an: «Die wahre Bewährungsprobe liegt in der Umsetzung. Um spürbare Verbesserungen für die Meerestiere, Küstengemeinden und künftige Generationen zu erreichen, müssen die im BBNJ-Abkommen festgeschriebenen Verpflichtungen in konkretes Handeln umgesetzt werden.»