Ein Blick auf einschlägige Stellenanzeigen zeigt: die Anforderungen für Stellen in NPO sind oft sehr hoch und vor allem auch breit gefächert. So wird für eine Führungsfunktion nicht selten eine Kombination von Kenntnissen in Administration, Rechnungswesen und Projektverwaltung mit Führungserfahrung und hoher Dienstleistungsverantwortung erwartet.
Berufsprofil
Eine einzige Stellenanzeige umfasst diese Aufgaben: Budgetierung, Controlling, Buchführung, Mittelakquise, Kommunikation und Medienarbeit, Berichtswesen, Personalführung sowie allgemeine Administrationsaufgaben. Erwartet werden zusätzlich soft skills, wie Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, sicheres Auftreten, gute Vernetzung, Flexibilität, Organisationstalent – die Liste liesse sich noch fortsetzen. Diese Fähigkeiten sind natürlich nicht ausschliesslich bei NPO gesucht. Typisch ist jedoch, dass möglichst eine einzelne Person diese auf sich vereinen sollte. Denn oft fehlen die Mittel, um für die unterschiedlichen Aufgaben mehrere spezialisierte Fachkräfte zu beschäftigen. Zudem sind NPO-Stellen nicht überdurchschnittlich hoch dotiert. Es muss also für die hochqualifizierten Personen andere Gründe geben, sich für eine solche Position zu entscheiden.
Intrinsische Motivation
NPO-Manager:innen entscheiden sich i.d.R. bewusst für eine sinnstiftende Arbeit bei einer Organisation, deren Zweck und Werte sie teilen. Sie möchten mit ihrer Arbeit gesellschaftlich etwas bewirken. Gleichzeitig erhoffen sie sich, dass die sozialen Werte innerhalb der Organisation gelebt werden. Diese beiden Faktoren motivieren auch viele Quereinsteiger:innen dazu, aus der Privatwirtschaft zu NPO zu wechseln und ihre berufliche Erfahrung für «die gute Sache» einzusetzen. Die intrinsische Motivation überwiegt extrinsische Faktoren wie Gehalt oder Status.
Sie birgt aber auch eine Gefahr: NPO-Mitarbeitende entwickeln oft ein so grosses Pflichtbewusstsein für ihre Arbeit, ihre Organisation, ihre Mission, dass sie Gefahr laufen, sich bis zur Erschöpfung zu engagieren.
Chancen der Professionalisierung
Eine für diese Risiken sensibilisierte Professionalisierung im NPO-Sektor kann hier Abhilfe schaffen. Es braucht ein Bewusstsein, seitens der Organisationen ebenso wie seitens der Arbeitnehmenden, dass eine einzelne Person aber auch die Organisation nicht alles schaffen kann. Umso wichtiger ist es, Resultate und Wirkungen sichtbar zu machen, zu kommunizieren und wertzuschätzen. Weitere Faktoren für ein gesundes Arbeitsklima sind u.a. eine sinnvolle Planung der Arbeitszeiten, die Gelegenheit zur Weiterbildung und Karrierechancen aber auch klare Jobprofile, die nicht ganz so umfassend ausfallen wie oben beschrieben. Schliesslich gibt es immer mehr Personen, die ihre gesamte Berufszeit in NPO verbringen werden. Denn die Herausforderungen sind zwar gross, aber eben auch vielseitig und sinnstiftend.
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