Anwendungsorientiert, entlang konkreter Beispiele und Schritt für Schritt lancieren Stiftungen im Bootcamp «Next Level: Strategien für starke Netzwerke» am 20. Januar 2025 ihren eigenen Leitbild- und Netzwerk-Strategieprozess. Die Expert:innen von StiftungSchweiz und Essence Relations klären gemeinsam mit den Teilnehmenden die notwendigen Fragen: Wofür steht ihre Stiftung? Wohin wollen sie sich entwickeln? Wen wollen sie für die Mission gewinnen? Die Antworten zu diesen und weiteren Fragen sind zentral, damit Stiftungen Ihre Ziele erkennen – und erreichen.
Der Kern des Erfolgs: Ein starkes Leitbild
«Ein Leitbild ist wie ein Kompass», beschreibt Nathaly Bachmann die Bedeutung einer klaren Zielsetzung. Die Gründerin und CEO von Essence Relations fokussiert mit ihrem Unternehmen für Strategieberatung auf Kommunikation. «Gerade in der heutigen Zeit, der ‹Dauerkommunikation› und der Informationsüberflutung, ist es entscheidend, sich auf das Essenzielle zu besinnen», so Bachmann. Daher der Fokus auf das Leitbild: «Im Strudel des alltäglichen Chaos und Wirkens gibt es das Ziel immer wieder klar vor – und diszipliniert.»
Im Strudel des alltäglichen Chaos gibt ein Leitbild das Ziel immer wieder klar vor – und diszipliniert.
Nathaly Bachmann, Essence Relations
Eine Analyse der eigenen Stärken und des USP sei daher ein erster wichtiger Schritt – vor allem für Stiftungen oder Vereine, die oft mit begrenzten Ressourcen operieren und unter Legitimations- und Transparenzdruck stehen. Das vordefinierte Leitbild orchestriere die Massnahmen, und es helfe genauso in internen Stiftungsratsdiskussionen und der Entscheidungsfindung wie im Dialog mit externen Anspruchsgruppen. «Es ist eine Orientierungshilfe, die nicht nur für externe Kommunikationsmassnahmen, sondern auch für interne Entscheidungen entscheidend ist», sagt Bachmann.
Genauso zentral bei der Ausarbeitung des Leitbilds ist die Analyse von Märkten und Zielgruppen. Jeronimo Candrian, Projektleiter bei Essence Relations, ergänzt: «Die Kenntnis des eigenen Handlungsraumes und der Anspruchsgruppen ermöglicht es Stiftungen erst, sich zielgerichtet aufzustellen und glaubwürdig für den Stiftungszweck einzustehen.» Eine gründliche Analyse sowie fortlaufendes Monitoring von Markt, Zielgruppen und Umfeld sei heute nicht mehr wegzudenken. «Die Fähigkeit, Entwicklungen zu antizipieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen, definiert die Vorreiter der Branche», ist Candrian überzeugt.
Online-Kommunikation als Schlüssel zur Reichweite
Für Claudia Dutli, Leiterin Kommunikation bei StiftungSchweiz, ist die Online-Kommunikation des Leitbilds einer Stiftung heutzutage unverzichtbar – vor allem für potenzielle Partner:innen. «Wenn wir unsere Mission deutlich kommunizieren, können sich Interessierte besser vorstellen, wie sie eine Stiftung unterstützen können», so Dutli. Sobald das Leitbild steht, kann es über digitale Kanäle wirkungsvoll verbreitet werden.
Wie genau das in der Praxis aussieht, erfahren Teilnehmende im Bootcamp auch anhand direkt anwendbarer Tipps. Claudia Dutli erinnert an das Ziel der Kommunikationsmassnahmen. «Mit cleverer Kommunikation erreichen Stiftungen und Vereine die richtigen Menschen und können sie aktiv in ihre Arbeit einbeziehen. Ausserdem können sie gezielt verschiedene Zielgruppen ansprechen und so ihr Netzwerk ausbauen.»
Mit Netzwerkstrategie Beziehungen aufbauen und Vertrauen gewinnen
Für Nathaly Bachmann spielt eine zielgerichtete Netzwerkstrategie eine zentrale Rolle in der heutigen Stiftungsarbeit. «Sie ist essenziell – um wieder bei unserem Lieblingswort zu sein (lacht).» Stiftungen stünden immer mehr im Zentrum des öffentlichen Interesses, und ihr Handeln werde immer genauer beobachtet. Daher sei es zentral zu wissen, wer diese «Öffentlichkeit» ist und damit auch, in welchen Situationen eine Stiftung gar nicht auf das «Aussen» reagieren muss. «Das spart Ressourcen und gleichzeitig Nerven», sagt sie. «Damit echter Mehrwert passiert», so Bachmann weiter, «helfen zudem die richtigen Kontakte.» So könne Boden für echten Impact gelegt und eine Entscheidungsfindung vorbereitet werden.
Jeronimo Candrian stimmt zu: «Starke Beziehungen sind das Fundament für echtes Vertrauen. Echtes Vertrauen ist heute ein rares Gut und hilft einer Stiftung, schneller und effizienter kommunizieren zu können.» Er gibt jedoch zu bedenken: «Starke Beziehungen sind wie ein Muskel – sie müssen trainiert werden, um sie stark zu halten.» Eine durchdachte Netzwerkstrategie sei dabei unumgänglich. «Sie schafft Ambassadoren, die die Stiftung nach aussen vertreten und sichtbar machen», so Candrian. Dies führe wiederum zu mehr Glaubwürdigkeit und erlaube es Stiftungen, ihre Wertschöpfung effizienter und zielgerichtet zu erbringen. Auch ein klarer Umsetzungsplan ist laut Candrian zentral, denn «Glaubwürdigkeit schaffe ich mir, indem meine Handlungen sich mit meiner Kommunikation decken.»
Eine klare Netzwerkstrategie schafft Ambassadoren, die die Stiftung sichtbar machen und ihre Glaubwürdigkeit stärken.
Jeronimo Candrian, Essence Relations
Das kann laut Jeronimo Candrian ganz einfach aussehen – solange mit einem Event Begegnungsraum für gemeinsamen Austausch geschafft wird: «Ein Holztisch mit gutem Wein und Käse reichen oftmals völlig aus und überzeugen mehr als die x‑te Konferenz in einem Seminarhotel.» Was zähle, sei Authentizität – ein Anlass, der zur Stiftung passt und bei dem «die wichtigen Leute die richtigen Inhalte» diskutieren.
Mit starken Netzwerken gemeinsam mehr erreichen
Auch Fabienne Angst, zuständig für das Netzwerk-Modul bei StiftungSchweiz, unterstreicht die Rolle von Netzwerken für mehr Transparenz und Kollaboration unter verschiedenen Akteur:innen im Stiftungssektor. Sie ist überzeugt: «Gut vernetzt können wir mehr bewirken!» Im Bootcamp stellt sie die Möglichkeiten vor, mit denen Stiftungen online verschiedene Netzwerke erstellen und aktiv ausbauen können. «In diesen digitalen Räumen finden sie interessierte Förderpartner und können Allianzen schmieden, kontroverse Diskussionen starten und den Blick über den Tellerrand wagen.»
Im Netzwerk gelinge es allen leichter, thematisch auf dem Laufenden zu bleiben oder sich von neuen Themenfeldern inspirieren zu lassen. Das zeige auch das positive Feedback von Stiftungen, die die Netzwerke bereits nutzen: «Eine kleine Stiftung hat uns geschrieben, das Produkt öffne die Welt für sie. Das motiviert uns, weiterzumachen», so Angst.
ProLeo: Mit der fiktiven Stiftung zur erfolgreichen Netzwerkstrategie
Um selbst solche positiven Erfahrungen bei der Netzwerkbildung zu machen, rät Nathaly Bachmann Stiftungen, sich auf die eigene Motivation und Geschichte zu besinnen. Sie sieht oft, wie Stiftungen daran scheitern, die eigene Mission und Vision zusammen mit klaren Werten in einem klaren Stiftungsleitbild und einer starken Netzwerkstrategie zu verankern. «Sie orientieren sich zu fest an anderen, statt die eigenen Stärken hervorzuheben», so Bachmann.
Im Bootcamp wird genau das geübt: Durch Gruppenarbeit und interaktiven Austausch entwickeln die Teilnehmenden am Beispiel der fiktiven Stiftung ProLeo ein konkretes Leitbild und eine Netzwerkstrategie. «Es geht darum, eine unverkennbare Identität für die Stiftung ProLeo zu schaffen», erklärt Candrian, «und zu demonstrieren, wie eine neue Stiftung sich in einem bestehenden Markt beweisen muss.»
Durch die Arbeit an ProLeo lernen die Teilnehmenden, wie wichtig klare Botschaften sind und wie diese nicht nur intern, sondern auch gegenüber Partnerinnen und Förderern formuliert werden können. Schliesslich erlaubt es die praxisorientierte Methode den teilnehmenden Stiftungen, die gewonnenen Erkenntnisse direkt auf ihre eigene Organisation zu übertragen: «Genau wie bei der Diskussion um die ProLeo Stiftung soll auch bei der eigenen Organisation in die Verhandlung gegangen werden, um die beste Lösung zu erreichen», so Candrian.
Im Bootcamp das Fundament für die Zukunft legen
Das praxisorientierte Bootcamp «Next Level: Strategien für starke Netzwerke» schafft für Stiftungen und Vereine eine wertvolle Basis, um sich nachhaltig zu positionieren und zukunftsfähig aufzustellen. Mit der Entwicklung eines klaren Leitbilds und einer durchdachten Netzwerkstrategie erhalten die Teilnehmenden Werkzeuge von Essence Relations und StiftungSchweiz, die sie in der täglichen Arbeit direkt einsetzen können. So können teilnehmende Organisationen ihre eigene Kultur reflektieren, auf authentische und strategische Weise sichtbar machen und schliesslich ihre Stiftung wirksam repräsentieren.
Nathaly Bachmann ermutigt alle Interessenten, sich selbst ein Bild zu machen: «Kommen Sie und machen Sie mit! Stellen Sie sich den eigenen Stärken und der Diskussion rund um die eigenen Werte – damit vieles leichter fällt. Wirken in der heutigen Zeit fordert einem auf vielen Ebenen heraus. Wir wollen Ihnen die Einfachheit und ein Stück Leichtigkeit zurückgeben.»
Next Level: Strategien für starke Netzwerke
Stiftungen wollen mit begrenzten Ressourcen tiefgreifende Veränderung anstossen – ist das realistisch? Klug angepackt ja. Ein starkes Leitbild und eine zielgerichtete Netzwerkstrategie sind die Schlüssel, um mit begrenzten Mitteln ambitionierte Ziele zu erreichen. Das zusammen mit Essence Relations erarbeitete Bootcamp schafft dazu die Grundlage: Anwendungsorientiert, entlang konkreter Beispiele und Schritt für Schritt werden die Teilnehmenden angeleitet, den eigenen Leitbild- und Netzwerk-Strategieprozess zu lancieren. «Wofür steht unsere Stiftung? Wohin will sie sich entwickeln? Wen wollen wir für die Mission gewinnen? Und wie gewinnen wir die nötige Aufmerksamkeit?» – diese Fragen können Sie anschliessend klar und einfach beantworten. Und damit Partner, Geldgeber:innen, Mitarbeitende und Kompliz:innen gleichermassen begeistern und überzeugen.
Nächste Durchführung: 20.01.2025, 9–15h, vor Ort in Basel
Preis: CHF 690 für Funders, CHF 490 für Nonprofits
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