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Nach­hal­tige Anlage des Stiftungsvermögens

Die sichere und nachhaltige Anlage des Stiftungsvermögens ist im Tiefzinsumfeld eine Herausforderung. Kleine Stiftungen sind dafür meist auf externe Expertinnen und Experten angewiesen. Achten Sie auf Interessenskonflikte.

Markus Hänggi ist geschäfts­füh­ren­der Stif­tungs­rat der gemein­nüt­zi­gen CHARISMA Stif­tung für nach­hal­tige Entwick­lung, welche auf nach­hal­tige Vermö­gens­an­la­gen spezia­li­siert ist und ein Anla­ge­kon­zept für gemein­nüt­zige Stif­tun­gen auf Selbst­kos­ten­ba­sis entwi­ckelt hat: charisma-stiftung.ch

Akti­ves versus passi­ves Anlegen

Heute können auch kleine Vermö­gen mit passi­ven Fonds welt­weit und breit diver­si­fi­ziert nach ESG (Envi­ron­ment, Social, Gover­nance) Krite­rien ange­legt werden. Wählen Sie einen kosten­güns­ti­gen passi­ven Kern. Setzen Sie nur dann auf aktive Satel­li­ten, wenn diese ihre Mehr­kos­ten erwirt­schaf­ten und Sie zur Beur­tei­lung genü­gend Finanz­kom­pe­tenz im Stif­tungs­rat haben. Vermei­den Sie aktive Fonds, die nur wenig vom Index abwei­chen. Ein Fonds mit nur 20 Prozent Abwei­chung müsste, um 1 Prozent höhere Gebüh­ren auf dem ganzen Fonds­vo­lu­men zu kompen­sie­ren, auf seiner akti­ven Quote jähr­lich 5 Prozent Mehr­wert erzielen.

Obli­ga­tio­nen, heute rendi­te­lo­ses Risiko

Dank Kapi­tal­ge­win­nen und ursprüng­lich hohen Coupons sowie infolge sinken­der Zinsen erziel­ten Fran­ken-Staats­an­lei­hen im letz­ten Jahr­zehnt durch­schnitt­lich 1,2 Prozent Jahres­ren­dite. Beim derzei­ti­gen Zins von –0,6 Prozent sind 10-jährige Schwei­zer Staats­an­lei­hen aber 6 Prozent mehr Wert, als sie je zurück­zah­len werden. Aus risi­ko­lo­ser Rendite ist ein rendi­te­lo­ses Risiko geworden.

Aktien, Klum­pen­ri­si­ken vermeiden

Viele Schwei­zer Unter­neh­men erzie­len den gröss­ten Teil ihres Umsat­zes im Ausland. Mit deren Aktien können Sie welt­weit diver­si­fi­ziert anle­gen und als Schwei­zer Stif­tung die Schwei­zer Verrech­nungs­steuer voll zurück­for­dern (ein Steu­er­rück­be­halt auf auslän­di­schen Aktien kostet schnell 0,5 Prozent Rendite pro Jahr). Die Schwer­ge­wichte Nestlé, Roche und Novar­tis sind in vielen Fonds stark vertre­ten. Vermei­den Sie Klumpenrisiken.

Immo­bi­lien

Schwei­zer Immo­bi­lien sind hoch bewer­tet und die Miet­zins­ren­di­ten entspre­chend tief. Finan­zie­ren Sie Immo­bi­lien möglichst nur mit Eigen­ka­pi­tal, denn die Diffe­renz zwischen Miet­zins­ren­dite und Hypo­the­kar­zins ist histo­risch tief.

Edel­me­talle

Gold und Silber konn­ten ihre Kauf­kraft über Jahr­hun­derte erhal­ten, aber real nicht vermeh­ren. Sie sind eine wert­volle Diver­si­fi­ka­tion für Krisen­zei­ten, ihre Förde­rung hat aber einen nega­ti­ven ökolo­gi­schen Impact.

Alter­na­tive Anlagen

Unter diesem Begriff versteht man in der 
Finanz­welt nicht ökolo­gi­sche Anla­gen, sondern unkon­ven­tio­nelle Invest­ments wie Private
Equity, Hedge­fonds und struk­tu­rierte Produkte. Vermei­den Sie diese, sie haben oft hohe versteckte Kosten und Risiken.

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