Der dritte Social Entrepreneurship Monitor von SENSSuisse zeigt das Wachstum des Social Entrepreneurship Sektors. Er basiert auf den Daten von 109 Schweizer Social Enterprises. Dies bedeutet in Bezug auf die Anzahl Unternehmen die kleinste Stichprobe seit 2020. Gleichzeitig hat sich in dieser Zeit das Sample verändert. Vor vier Jahren waren über 70 Prozent Mikrounternehmen und nur ein Prozent beschäftigte mehr als 250 Mitarbeitende. Für den aktuellen Monitor ist der Anteil grosser Unternehmen auf fünf Prozent gestiegen, während der Anteil von Mikrounternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden auf unter 60 Prozent gesunken ist. Damit beschäftigen die im Monitor abgebildeten Unternehmen fast viermal so viele Mitarbeitende wie im 2020: 5000 Mitarbeitende oder 3000 Vollzeitäquivalente FTE. Auch sind die Unternehmen älter. Vor vier Jahren waren 60 Prozent der Unternehmen jünger als zehn Jahre. 2024 war ihr Anteil unter 50 Prozent.
Einfluss auf die Mittelbeschaffung
Veränderungen zeigen sich bei den Auswirkungen der Wirkungsorientierung auf die Anfangsfinanzierung eines Startups. Die grösste Gruppe bildet in allen drei Monitore jene Startups, die keinen Einfluss feststellten. Der Anteil ist von 45 Prozent im 2020 auf 59 Prozent 2024 gestiegen. Abgenommen hat der Anteil Unternehmen, die einen positiven Einfluss berichten. Nur noch 24 Prozent sprechen von einer Erleichterung bei der Mittelbeschaffung. Mit 17 Prozent praktisch stabil blieb der Anteil jener Unternehmen, deren Anfangsfinanzierung durch die Wirkungsorientierung erschwert wurde.
Nur sechs Prozent der Finanzierungen stammen aus Spenden
Mit 52 Prozent der grösste Teil des Finanzierungsbedarfs wird über Schulden gedeckt. Zuwendungen die nicht zurückbezahlt werden müssen machen lediglich 6 Prozent aus, obschon Stiftungen jene Finanzierungsquelle ist, die von den Unternehmen in den letzten zwölf Monaten am häufigsten angegangen wurden. Dass diese volumenmässig wenig ins Gewicht fallen sieht der Monitor als Indiz für die wachsende Reife und Ambition des Sektors. «Das zeigt den professionellen Ansatz vieler Social Enterprises, die trotz ihrer sozialen oder ökologischen Ausrichtung zunehmend auf betriebswirtschaftlich fundierte Finanzierungsmodelle setzen», heisst es im Monitor. Eher positiv sieht die Entwicklung aus. Im vergangenen Jahr verzeichnete rund die Hälfte der befragten Unternehmen ein Umsatzwachstum. Nur 20 Prozent mussten einen Rückgang hinnehmen. Für die kommenden zwölf Monate erwarten 60 Prozent mit ein Wachstum und 40 Prozent eine stabile Entwicklung. Kaum ein Unternehmen rechnet mit einem Rückgang.
Schwache Lobby
90 Prozent der Unternehmen möchten gerne wachsen. Gleichzeitig stellt der Monitor verschiedene Wachstumshindernisse fest. An erster Stelle nennen fast 30 Prozent der Befragten die schwache Lobby als Hindernis. Auch genannt wird, dass der Markt die externen Kosten nicht abbildet und dass eine Anschlussfinanzierung fehlt.
Wie schon in den ersten beiden Monitoren zeigt auch die neuste Ausgabe, dass in wirkungsorientierten Unternehmen Frauen in Führungspositionen stärker vertreten sind als im landesweiten Durchschnitt. Im Management beträgt ihr Anteil 51 Prozent, während er in der Schweiz bei 38 Prozent liegt. In der Unternehmensleitung weisen Social Enterprises einen Frauenanteil von 39 Prozent auf im Vergleich zu 32 Prozent generell in der Schweiz.