Leit­fa­den für mehr Gene­ra­tio­nen­viel­falt in Stiftungsgremien

Seit drei Jahren setzt sich die Board for Good Foundation für mehr Diversität in Stiftungsräten ein. Nun hat sie den ersten Leitfaden veröffentlicht, der wertvolle Informationen, Herangehensweisen und Tipps für aktive und zukünftige Stiftungsrät:innen enthält.

Welchen Mehr­wert können jüngere Stif­tungs­rats­mit­glie­der brin­gen? Wie und wo finden sich junge Menschen mit den benö­tig­ten Kompe­tenz­pro­fi­len? Und wie gewinnt man sie für ein Stif­tungs­rats­man­dat? Dies sind nur einige der Fragen, auf die der Leit­fa­den eingeht. Kurz und über­sicht­lich führt er durch die drei wich­tigs­ten Schritte, die im Prozess für mehr Gene­ra­tio­nen­viel­falt zu beach­ten sind. Theresa Gehrin­ger, Präsi­den­tin des Beira­tes der Board for Good Foun­da­tion, erklärt die Beweg­gründe für die Erstel­lung des Leit­fa­dens: «Uns ist es neben der Vergabe der Stipen­dien ein gros­ses Anlie­gen, das Thema Diver­si­tät in Stif­tungs­rä­ten aktiv zur Diskus­sion zu stel­len und dafür zu sensi­bi­li­sie­ren. Insbe­son­dere hinsicht­lich der Mitwir­kung jünge­rer Menschen im Stif­tungs­sek­tor. Wir hoffen, dass wir mit dem praxis­ori­en­tier­ten Leit­fa­den noch mehr aktive und zukünf­tige Stif­tungs­räte erreichen.»

Über­al­te­rungs­trend in Stiftungsräten

Es besteht Aufhol­be­darf betref­fend der Diver­si­tät in Schwei­zer Stif­tungs­rä­ten: Nur gerade 31 Prozent der Stif­tungs­rats­mit­glie­der sind weib­lich und gar nur 12 Prozent sind von Perso­nen ohne Schwei­zer Staats­bür­ger­schaft besetzt. Zudem steht der Sektor vor einem struk­tu­rel­len Wandel und allge­mein ist ein Über­al­te­rungs­trend zu beob­ach­ten. Die Board for Good Foun­da­tion bietet ein Stipen­di­en­pro­gramm für junge Menschen an, welches dazu beiträgt, diesen Umstän­den entge­gen­zu­wir­ken. Erkennt­nisse aus den ersten drei Jahren des Programms sind in die Erstel­lung des Leit­fa­dens mitein­ge­flos­sen, so wurden neben Expert:innen aus dem Stif­tungs­sek­tor auch Alumni des Programms befragt.

Nach­fol­ge­pla­nung eine zentrale Pflicht

Da Stif­tun­gen in vielen gesell­schaft­li­chen Berei­chen wirken, sind sie viel­fäl­ti­gen Heraus­for­de­run­gen ausge­setzt. Die Zusam­men­set­zung des Stif­tungs­ra­tes ist also auch eine stra­te­gi­sche Frage. Theresa Gehrin­ger sagt: «Vieles spricht für einen perspek­ti­visch reich zusam­men­ge­setz­ten Stif­tungs­rat. Denn Stif­tun­gen wirken mit ihren Förder­tä­tig­kei­ten direkt in eine Gesell­schaft hinein, die eben­falls divers und hete­ro­gen ist. Der Leit­fa­den ist eine Einla­dung, sich mit der Verjün­gung und dem damit einher­ge­hen­den Poten­tial der Gene­ra­tio­nen- und Perspek­ti­ven­viel­falt in Stif­tungs­gre­mien ausein­an­der­zu­set­zen.» Denn auch die Nach­fol­ge­pla­nung gehört zu den zentra­len Pflich­ten eines Stiftungsrates.


Der Leit­fa­den rich­tet sich sowohl an aktive wie auch an aspi­rie­rende Stif­tungs­rats­mit­glie­der. Er ist auf deutsch und fran­zö­sisch auf der Website der Board for Good Foun­da­tion gratis verfüg­bar. Der Leit­fa­den wurde vom Stif­tungs­la­bor im Auftrag der Board for Good Foun­da­tion erstellt und durch die Swiss Phil­an­thropy Foun­da­tion und die Fonda­tion Leen­aards gefördert.

  1. Nicht die Über­al­te­rung von gewähl­ten Stif­tungs­rö­ten ist die Gefahr für die Schaf­fung und prak­ti­sche Mitwir­kung von Phil­an­thro­pen in Insti­tu­tio­nen, die durch Funds-Raising oder andere Spon­so­ren-Tätig­keit Gutes tun in der Bekämp­fung der Armut, der Förde­rung des Rechts auf eigene Meinung, der Kultur- und Lite­ra­tur-Förde­rung, gemeint ist hier die Unter­stüt­zung von Jung­au­to­ren (gleich­gül­tig welchen Alters) bei der Schöp­fung neuer, zeit­ge­mäs­ser Literatur.

    Die Gefahr liegt viel­mehr in der Geis­tes­träg­heit, neue Wege gehen zu wollen, die zeit­ge­mäss einleuch­ten und Unter­stüt­zung finden. Ich wünsche “thephil­an­thro­pists” weiter­hin den Mut, auch neue Ideen selbst bereits uralter Senio­ren zu prüfen und aufzu­neh­men. Wie bespiels­weise meinen Vorsh­lag für eine Förde­rung von Jung­au­to­ren, die kaum eine Chance haben im realen Verlags­we­sen ohne “Sensa­tion” in Stil, Geschichte oder Denk­art des/der Autors/Autorin einen Platz zu finden im Literatur-Parnass.

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