Bild: Conscious Design, unsplash

Lebens­mit­tel­py­ra­mide des Bundes im Umweltcheck

Die neuen Ernährungsempfehlungen des Bundes können einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele leisten, sagen Greenpeace und WWF Schweiz – sofern die umweltfreundlichsten Lebensmittel bevorzugt werden.

Im Septem­ber letz­ten Jahres hat der Bund seine Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen so ange­passt, dass sie vermehrt auch Aspekte der Nach­hal­tig­keit berück­sich­tigt. Mit gutem Grund, schliess­lich möchte der Bundes­rat den Klima-Fuss­ab­druck der Ernäh­rung bis 2030 um einen Vier­tel im Vergleich zu 2020 und bis 2050 um mindes­tens zwei Drit­tel senken. Eine Berech­nung der auf Ökobi­lan­zen spezia­li­sierte Firma ESU-Services im Auftrag von Green­peace und WWF Schweiz zeigt nun, dass die neuen Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen durch­aus dazu beitra­gen können, dieses Klima­ziel zu errei­chen – sofern die strengste Vari­ante bevor­zugt wird. Denn die neuen Empfeh­lun­gen rücken zwar einzelne Lebens­mit­tel­grup­pen wie pflanz­li­che Prote­ine in den Vorder­grund, bieten aber weiter­hin eine grosse Spann­breite: So reicht etwa die empfoh­lene Menge an Fleisch von 0 bis 360 Gramm pro Woche. Die Berech­nun­gen von Green­peace und WWF verglei­chen deshalb zwei Szena­rien: einer­seits die «Maxi­mal-Ausprä­gung», bei der alle umwelt­be­las­ten­den Lebens­mit­tel wie Fleisch und Milch­pro­dukte in der maxi­mal empfoh­le­nen Menge konsu­miert werden, und ande­rer­seits die «Mini­mal-Ausprä­gung» mit einer rein vege­ta­ri­schen Ernährung.

Poli­tik, Handel und Private in der Pflicht

Die Berech­nun­gen zeigen, dass eine Ernäh­rung gemäss der Mini­mal-Ausprä­gung zu einer deut­li­chen Reduk­tio­nen der Klima­be­las­tung führen würde: «Diese Ernäh­rung belas­tet das Klima nur rund halb so stark wie bei der Maxi­mal-Ausprä­gung und rund zwei­ein­halb Mal weni­ger als die derzei­tige Ernäh­rung», schreibt Green­peace Schweiz in einer Mittei­lung. Die strengste Ernäh­rungs­form wäre sogar weni­ger belas­tend für Klima und Umwelt als die «Plane­tary Health Diet», eine gesunde und umwelt­ver­träg­li­che Ernäh­rungs­emp­feh­lung, die von einem Zusam­men­schluss inter­na­tio­na­ler Ernäh­rungs- und Klima­wis­sen­schaft­ler entwi­ckelt wurde. «Unsere Berech­nung zeigt, dass ein umwelt­freund­li­ches Ernäh­rungs­sys­tem inner­halb der Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen möglich ist», sagt Barbara Wegmann, Konsum­ex­per­tin bei Green­peace Schweiz. Die Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen nehmen dafür Poli­tik, Wirt­schaft und private Konsument:innen glei­cher­mas­sen in die Verant­wor­tung: «Am meis­ten belas­ten Fleisch und Milch­pro­dukte das Klima und die Umwelt. Wer sich umwelt­be­wusst ernäh­ren möchte, sollte von diesen Lebens­mit­teln weni­ger konsu­mie­ren», fasst Mari­ella Meyer, Spezia­lis­tin nach­hal­tige Ernäh­rung beim WWF, zusam­men. Gleich­zei­tig müss­ten aber auch die Poli­tik und die Lebens­mit­tel­bran­che handeln. Dazu gehöre die Abschaf­fung von Fehl­an­rei­zen, die Poli­tik, Handel und Gastro­no­mie aktu­ell setzen, heisst es in der Mittei­lung.  Diese fördern ein Essver­hal­ten, das einer nach­hal­ti­gen und gesun­den Ernäh­rung – und damit auch den Klima­zie­len des Bundes – zuwiderläuft.


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