Der Lärm eines vorbeifahrenden Motorrads, vom Rasenmäher in Nachbars Garten, von der geselligen Runde auf dem Balkon gegenüber: Vor allem die Bevölkerung in den Städten und Agglomerationen ist im Alltag häufig hohen Lärmbelastungen ausgesetzt. Dabei können sich andauernde Störungen negativ auf die Gesundheit auswirken: Sie führen zu Stress, schlechtem Schlaf und Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu Bluthochdruck oder Depressionen. Deshalb ist es wichtig, den Ohren zwischendurch eine Ruhepause zu gönnen. Unter dem Motto «Laut ist out» stellt der diesjährige «Tag gegen Lärm» vom 26. April die Bedeutung von Erholungsorten ins Zentrum.
Wasser wirkt beruhigend
Die Förderung von Biodiversität sei ein aktuelles Schlagwort, schreibt die Trägerschaft der Aktion, zu der unter anderen die Lärmliga Schweiz gehört, in einer Mitteilung. «Dabei wird oft vergessen, dass Massnahmen wie mehr Grün und mehr Wasser im Siedlungsraum auch positive Auswirkungen auf die akustische Qualität eines Ortes haben können.» Denn der Erholungswert eines Ortes hänge nicht nur von der Lautstärke ab, sondern auch von der Art der Geräusche: Insbesondere natürliche Klänge wie Vogelgezwitscher oder das Plätschern von Wasser empfinden wir als angenehm. Deshalb sei es wichtig, Synergien zu nutzen: Denn mehr Natur in der Stadt lockt Vögel und Insekten an, und diese sorgen auch akustisch für Wohlbefinden. Eine wichtige Funktion haben vor allem Gewässer; schon ein Brunnen verbessert die Erholungsqualität eines Orts. Ruhige Erholungsorte in der Nähe von Siedlungen erhöhen für die Attraktivität einer Stadt und müssten sorgfältig geplant und geschützt werden, so die Organisatoren. Aber auch wir alle könnten einen Beitrag leisten, indem wir beispielsweise auf laute Musik verzichten oder unser Fahrverhalten anpassen.
Die Schweiz nimmt seit 2005 aktiv am internationalen Tag gegen Lärm (Noise Awareness Day) teil. Die Trägerschaft setzt sich zusammen aus der Vereinigung kantonaler Lärmfachstellen Cercle Bruit, der Schweizerischen Gesellschaft für Akustik, dem Verein Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz und der Lärmliga Schweiz. Unterstützt wird die Trägerschaft vom Bundesamt für Umwelt BAFU und vom Bundesamt für Gesundheit BAG. Die Aktion soll die Behörden, Fachpersonen sowie die Bevölkerung für das Thema Lärm sensibilisieren.