Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens im Mittelmeerraum zu erreichen müssen die Treibhausgasemissionen zwischen 2030 und 2050 im Durchschnitt um rund sechs Prozent pro Jahr reduziert werden. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie Remaining Carbon Budget Allocation to Mediterranean Countries des Basque Centre for Climate Change (BC3) im Auftrag von OceanCare. Bevölkerung und Ökosysteme der Region würden sonst sprunghaft ansteigender Gefahr ausgesetzt, schreibt die Meeresschutzorganisation. Je später die Reduktion der Treibhausgasemissionen begonnen werde, desto mehr werde der Schutz der Küsten und Meeresökosysteme kosten. Mehrere Mittelmeeranrainerstaaten haben zudem ihren fairen Anteil am Kohlenstoffbudget für die Region bereits aufgebraucht. Sie müssten 2031 klimaneutral sein. Die nun publizierte Studie analysiert die Kohlenstoffbudgets und die Entwicklung der Emissionen in den 21 Unterzeichnerstaaten des Übereinkommens von Barcelona zum Schutz des Mittelmeers.
Übermässig betroffene Region
Der Mittelmeerraum ist gemäss Prognosen überproportional von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dennoch würden die Anrainerstaaten keine führende Rolle bei der Emissionsreduktion einnehmen, beklagt Carlos Bravo, Ocean Policy Specialist bei OceanCare. Er sagt: «Das 1,5‑Grad-Ziel ist im Mittelmeerraum nicht mehr zu erreichen, aber das Ziel, unterhalb der 2‑Grad-Erwärmung zu bleiben, kann noch geschafft werden und dazu hat man sich im Pariser Abkommen auch verpflichtet.»
Zur Studie Remaining Carbon Budget Allocation to Mediterranean Countries


