Das Erdsystem hat den ersten von vielen Kipppunkten erreicht. In manchen Regionen sind Warmwasser-Korallenriffe wohl nicht mehr zu retten – ihr ökologischer Kipppunkt ist überschritten. Zu diesem Schluss kommt der neue Global Tipping Points Report der University of Exeter, der gemeinsam mit dem WWF und weiteren internationalen Partnern erarbeitet wurde. «Dass Warmwasser-Korallenriffe ihren thermischen Kipppunkt überschreiten, ist eine Tragödie für die Natur und die Menschen, die auf sie angewiesen sind. Diese Situation muss ein Weckruf sein», sagt Mike Barrett, wissenschaftlicher Chefberater bei WWF-UK und Co-Autor des Berichts.
Es gibt auch positive Entwicklungen
160 Wissenschaftler:innen aus 87 Institutionen in 23 Ländern haben an dem Bericht mitgearbeitet. Dieser zählt neben dem Sterben der Korallenriffe zwei weitere Entwicklungen zu den grössten Risiken: Ein Massensterben im Amazonas und ein Zusammenbruch der Atlantischen Umwälzströmung. Der Bericht nennt aber auch positive Kipppunkte. Diese bieten Chancen für eine nachhaltige Entwicklung. Zu den positiven Kipppunkten gehören die Entwicklung bei der Energie und Mobilität, nachhaltigere Konsum- und Produktionsmuster, gesellschaftlicher Wandel sowie die Klimakonferenz COP30 als Beschleunigerin. Professor Tim Lenton vom Global Systems Institute der University of Exeter sagt: «In den zwei Jahren seit dem ersten Global Tipping Points Report hat es in einigen Bereichen eine radikale globale Beschleunigung gegeben – beim Ausbau der Solarenergie und bei Elektrofahrzeugen. Aber wir müssen mehr tun und schneller vorankommen, um die Chancen positiver Kipppunkte zu nutzen.»


