«Die Forschung der heute bekannt gegebenen Preisträger trägt zum besseren Verständnis der Welt und der menschlichen Gemeinschaft bei», schreibt die Internationale Balzan Stiftung zur gestrigen Preisbekanntgabe. Dabei hat sie vier Forschende aus verschiedenen Bereichen für ihre Arbeit für einen nachhaltigen Fortschritt ausgezeichnet. Der Preis ist mit je 750’000 Franken dotiert. Die Preisträger:innen müssen gemäss Statuen die Hälfte des Preisgeldes in Forschungsprojekte investieren, die sie selber leiten. In diesen Projekten sollen junge Forscher:innen einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt leisten. Das Ziel der Stiftung ist, «die Kultur, die Wissenschaften und die verdienstvollsten humanitären Initiativen ohne Unterschied der Nationalität, der Rasse oder der Religion zu fördern». Aus diesem Grund wechseln jedes Jahr die geförderten Themengebiete.
Professor des Biozentrums der Universität Basel, ausgezeichnet
Ausgezeichnet wurde im 2024 auch Michael N. Hall für die Erforschung von biologischen Mechanismen des Alterns. Hall hat die Proteine TOR1 und TOR2 entdeckt. Er konnte nachweisen, dass diese das Zellwachstum sowie die Reaktion des Stoffwechsels auf Nährstoffe regulieren. Diese Entdeckung führte zu einem Paradigmenwechsel, da sie zeigte, dass Zellwachstum aktiv reguliert wird. Seine Forschungen haben das Verständnis der biologischen Mechanismen des Alterns revolutioniert.
Auszeichnungen in Bereichen Justiz, Wissenschaftsgeschichte und innovative Materialien
Für seine Arbeit im Thema Restaurative Justiz ehrte die Stiftung John Braithwaite von der Australian National University. Lorraine Daston vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin-Dahlem wurde im Wissenschaftsgeschichte (Neuzeit und Gegenwart) ausgezeichnet und Omar Yaghi von der University of California Berkeley für das Thema Nanoporöse Materialien bei Umweltanwendungen. Mit der Bekanntgabe der diesjährigen Preise wurden auch die vier Gebiete für 2025 genannt: Kunstgeschichte der Gegenwart, Altertumswissenschaften: Athenische Demokratie – neu betrachtet, Atome und ultrapräzise Messung der Zeit und Gen- und genmodifizierte Zelltherapie.
Schweiz und Italien
Die Internationale Stiftung Balzan wurde 1956 gegrüdet. Seit 1961 hat sie 167 Preise vergeben. Die Stiftung ist in zwei Städten angesiedelt. Die Internationale Stiftung Balzan «Preis» in Mailand vergibt den Preis. Die Internationale Stiftung Balzan «Fonds» verwaltet in Zürich das Vermögen der Stiftung.