Unser Leben wird auf vielfältige Weise durch die Wissenschaft geprägt, sei es durch die Entwicklung neuer Technologien oder bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse, die unser Leben beeinflussen. Die Berichterstattung über diese rasante Entwicklung ist häufig nicht für die Adressaten zurechtgeschnitten. «Über Neuigkeiten aus Forschung und Innovation wird zwar intensiv informiert, oft aber durch institutionelle PR-Interessen so beeinflusst, dass das Wissen nicht bei den Menschen ankommt», resümiert die Gebert Rüf Stiftung auf ihrer Internetseite. Aus der Überzeugung, dass es eine wirksame Wissenschaftskommunikation braucht, die auf die breite Bevölkerung zugeschnitten ist und die Übersetzungsarbeit von der Wissenschaft in die Gesellschaft übernimmt, schuf die Stiftung mit Unterstützung der Fondation Leenaards den Innovationsfonds für multimedialen Journalismus. Dieser fördert journalistische Projekte von gesellschaftlichem Interesse, die auf anerkannt wissenschaftlicher Expertise beruhen und in innovativen Erzählformaten umgesetzt werden. Nun haben die beiden Stiftungen im Rahmen der fünften Ausschreibung beschlossen, drei neue Projekte mit insgesamt 70’000 Franken zu unterstützen.
Scrollytelling, eine Multimedia-Serie und ein Audioprojekt
Ori Schipper, unabhängiger Wissenschaftsjournalist, hat sich mit der NZZ zusammengetan, um ein Scrollytelling-Projekt zu lancieren. Dieses beschäftigt sich mit der Frage nach der Entstehung des Lebens auf der Erde. Auf einer frei zugänglichen Plattform will er die Entwicklung der letzten vier Milliarden Jahre anschaulich darstellen. Leicht verständliche Inhalte beleuchten die Zusammenhänge zwischen unserem Planeten und der ihn prägenden Biodiversität. Das zweite unterstützte Projekt ist eine umfangreiche Multimedia-Serie zur Wissenschaftsgeschichte. Martin Amrein, Wissenschaftsjournalist in der Redaktion der NZZ, entwickelt sie gemeinsam mit dem freischaffenden Infografiker Daniel Röttele. Komplexe Themen wie die Entstehung der Evolutionstheorie oder die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz wollen sie so einem breiten Publikum näher bringen. Und auch ein Projekt aus dem Audiobereich findet Unterstützung: Célia Héron, Journalistin von Le Temps, wird mit «Matinale» ein neues Audio-Format lancieren. Jeden Morgen vor 9 Uhr werden aktuelle Nachrichten mit einem Fokus auf Wissenschaft und Technologie ausgestrahlt – wobei neben klassischen journalistisch erstellten Beiträgen auch KI-optimierte Stimmen zum Einsatz kommen werden.