Henry Dunant als Kolonisator: Das Henry Dunant Museum in Heiden zeigt eine unbekannte Seite des Gründers des Roten Kreuzes. Die Ausstellung «Unternehmen Algerien. Henry Dunant und seine koloniale Karriere» widmet sich den jungen Jahren des Humanisten Henry Dunant. Sie ist Teil der Doppelausstellung, die ab dem 14. November 2021 bis zum 20. März 2022 im Dunant Plaza zu sehen ist. Die Doppelausstellung legt einen Fokus auf die kolonialen Verstrickungen zweier Schweizer in Nordafrika. Der Humanist Henry Dunant war in jungen Jahren interessiert an der Kolonialisierung Algeriens. In den 1850er und 60er Jahren war er als Kolonisator aktiv. Er reiste im Auftrag der «Genfer Handelsgesellschaft der Schweizer Kolonien von Sétif» nach Nordafrika. Nahe der Kleinstadt Sétif sollten mehrere hundert Schweizer Siedler eine Heimat finden. Die Ausstellung zeigt etwa einen Plan mit den vorgesehenen Steinhäusern für das «Villages Suisse près de Sétif».
Aus dem Familienarchiv
Die zweite Ausstellung «et l’histoire commence ici / und die geschichte beginnt hier» widmet sich dem Grossvater der Künstlerin Camille Kaiser. Ausgehend vom Familienarchiv wird seine Zeit als Vermessungsingenieurs in Algerien beleuchtet. Fotos, Karten und Briefe aus den 1950er Jahren dokumentierten die Welt in den französischen Kolonien Nordafrikas 100 Jahre nach Henry Dunant.
Breite Unterstützung
Im Gebäude, in dem Henry Dunant seine letzten Jahre in Heiden als Pensionär lebte, befindet sich heute das Henry Dunant Museum. Da es wegen Umbau geschlossen ist findet die Doppelausstellung in unmittelbarer Nähe im Dunant Plaza statt. Das Museum wird unter anderem vom gleichnamigen gemeinnützigen Verein getragen. Weitere Gönnerinnen und Gönner, Sponsoren und Unterstützerinnen sowie verschiedene Stiftungen ermöglichen das Programm.
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