WohlÂtäÂtigÂkeit bedeuÂtet VerantÂworÂtung: Die Roger FedeÂrer FounÂdaÂtion zeigt, weshalb die Wirkung genauso entscheiÂdend ist wie der Stiftungszweck.
«Wenn wir ein Problem mit 100 MillioÂnen FranÂken lösen, klingt das gut», sagt Janine Händel und fügt an, «besser ist, wenn wir es mit 50 MillioÂnen FranÂken lösen.» Die GeschäftsÂfühÂreÂrin der Roger FedeÂrer FounÂdaÂtion sieht StifÂtunÂgen in der VerantÂworÂtung, mit den anverÂtrauÂten Geldern wirkungsÂvoll umzuÂgeÂhen, denn sie entzieÂhen dem Staat SteuÂerÂsubÂstrat. Doch die SteuÂerÂbeÂfreiÂung sei eine HypoÂthese. Eine StifÂtung müsse diese immer wieder rechtÂferÂtiÂgen. DesweÂgen legt die Roger FedeÂrer FounÂdaÂtion Wert auf MessÂbarÂkeit der Arbeit. «Wir müssen die AmbiÂtion haben, möglichst kostenÂefÂfiÂziÂent und effekÂtiv zu sein», sagt sie. «Wobei unser Return on InvestÂment sozial ist, nicht finanÂziÂell.» Um dies zu erreiÂchen, hat sich die FounÂdaÂtion profesÂsioÂnell aufgeÂstellt. Viel RecherÂche und Planung gehöÂren zur StifÂtungsÂarÂbeit wie auch ein gewisÂser Grad an InnoÂvaÂtion, um neue Ansätze zu testen. «WirkungsÂvolle StifÂtungsÂarÂbeit ist kein SelbstÂläuÂfer», sagt sie.
Wirkung des Stifters
Ein Garant für wirkungsÂvolle Arbeit ist StifÂtungsÂgrünÂder Roger FedeÂrer, der den StifÂtungsÂrat präsiÂdiert. Er prägt die StifÂtung auch mit seinen Werten. «Jeder Mensch hat seine Stärke. Diese müssen wir fördern. Die Lösung liegt bei den Menschen selbst», sagt Janine Händel. EigenÂverÂantÂworÂtung der BetrofÂfeÂnen und Respekt ihnen gegenÂüber sei entscheiÂdend. Diese sind die ExperÂten ihrer Probleme und HerausÂforÂdeÂrunÂgen. DesweÂgen will die Roger FedeÂrer FounÂdaÂtion mit ihrem philÂanÂthroÂpiÂschen Wirken nicht diesen Menschen ihre eigeÂnen LösunÂgen aufzwinÂgen, sondern die Menschen in ihrer ProblemÂanaÂlyse unterÂstütÂzen und sie in der LösungsÂfinÂdung und UmsetÂzung stärÂken. Als Beispiel hebt Janine Händel ein Projekt in Simbabwe hervor. In einer von Armut gezeichÂneÂten Region werden Mütter mobiÂliÂsiert und in GrupÂpen orgaÂniÂsiert. Diese besorÂgen NahrungsÂmitÂtel und bereiÂten MittagÂessen in der Schule zu. Diese SelbstÂhilfe zeigt eine grosse HebelÂwirÂkung. An einer Schule profiÂtieÂren so 600 SchulÂkinÂder fast täglich von einer MahlÂzeit, und dies seit über acht Jahren, seit das Projekt in der Schule begann. «Mit einer InvesÂtiÂtion von rund 1000 FranÂken haben wir mit den Müttern das Problem analyÂsiert und eine Lösung skizÂziert. Wir haben sie unterÂstützt, sich zu orgaÂniÂsieÂren», sagt Janine Händel. RechÂnet man mit einem Wert von 25 Rappen pro MahlÂzeit, stelÂlen diese Frauen den SchulÂkinÂdern seitÂher aus eigeÂner Kraft MahlÂzeiÂten für jährÂlich 20’000 FranÂken zur VerfüÂgung. Um auch mit bescheiÂdeÂnem Budget wirkungsÂvoll zu arbeiÂten, hat sich die StifÂtung einen klaren Fokus gesetzt: BildungsÂproÂjekte in der Region südliÂches Afrika. Damit gelingt es auch, die VerwalÂtungsÂkosÂten unter zehn Prozent zu halten. Eine profesÂsioÂnelle StrukÂtur stärkt die operaÂtive Ebene. «NatürÂlich ist es schön, wenn es zwischen StifÂtungsÂrat und GeschäftsÂleiÂtung harmoÂniert», sagt sie. «Aber nicht zu sehr. Denn durch AuseinÂanÂderÂsetÂzung gewinnt man an analyÂtiÂscher Stärke und Weitsicht.»
WohlÂtäÂtigÂkeit im Wandel
Ebenso sinnÂvoll sind DiskusÂsioÂnen auf gesellÂschaftÂliÂcher Ebene. «Das VerständÂnis von WohlÂtäÂtigÂkeit veränÂdert sich», sagt sie. Dieses muss nicht DeckungsÂgleich sein mit der DefiÂniÂtion für die SteuÂerÂbeÂfreiÂung. Eine öffentÂliÂche AuseinÂanÂderÂsetÂzung mit dem Thema könnte VerständÂnis dafür fördern, was StifÂtunÂgen leisÂten. Denn trotz der 13’000 StifÂtunÂgen in der Schweiz ist dies in der ÖffentÂlichÂkeit wenig bekannt. AbgeÂseÂhen von ein paar weniÂgen grosÂsen StifÂtunÂgen wirkt eine VielÂzahl im HinterÂgrund – und teils sind auch kaum InforÂmaÂtioÂnen über sie zu finden. Janine Händel sieht die StifÂtunÂgen hier in der BringÂschuld. «Wir können unsere HausÂaufÂgaÂben noch besser machen, transÂpaÂrenÂter kommuÂniÂzieÂren. Dann würde nicht nur über AusgaÂben und Ziele, sondern auch über die Wirkung berichÂtet.» GewinÂnen würden am Ende das Vertrauen und die WertÂschätÂzung. Die GesellÂschaft könnte die Arbeit und die Wirkung des StifÂtungsÂweÂsens besser einordnen.
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