Städten kommt eine wichtige Rolle zu bei der Reduktion von Abfall durch Wegwerfgeschirr. «Die Städte sollten in ihrem Einflussbereich Einwegverpackungen zur Ausnahme und Mehrweg zur Regel machen», sagt Florian Kasser, Zero-Waste-Experte von Greenpeace Schweiz. In einer Vergleichsstudie hat Greenpeace Schweiz die 15 bevölkerungsreichsten Ständte analysiert. Dabei hat die Umweltorganisation untersucht, welche Stadt mit welchen Massnahmen Mehrweglösungen fördert. Im Fokus standen insbesondere Veranstaltungen, die Gastronomie und die Bevölkerung. An der Spitze des Ratings mit einer Bewertung von 5,5 respektive 5,0 stehen die Städte Basel und Bern, gefolgt von Fribourg und St. Gallen mit 4,0. Mit 2,0 bewertet die Studie am Ende des Rankings die Städte Zug, Chur, Frauenfeld, Zürich und Schaffhausen. Das Mittelfeld besetzen Luzern, Sitten, Laussanne, Neuenburg und Genf. Bellinzona hat die Umfrage nicht beantwortet. Insgesamt erkennt Greenpeace in den Ergebnissen grosses Verbesserungspotenzial.
Mehrmals statt nur einmal
«Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem fast alle Städte Nachholbedarf haben, sind die städtischen Mitarbeiterkantinen – Mehrweggeschirr für Mahlzeiten zum Mitnehmen könnte relativ einfach zur Pflicht gemacht werden», sagt Studienautorin Ulrike Saul von EKU-Logisch. Verbesserungspotenzial sieht sie in fast allen Fällen auch bei Mehrweg-Auflagen in Mietverträgen für öffentliche Gebäude oder Liegenschaften wie Schwimmbäder, Schulkantinen oder städtische Museen. Greenpeace Schweiz warnt davor, auf falsche Lösungen wie Ersatzmaterialien (Papier, Karton, Bioplastik) zu setzen. Diese würden die Wegwerfkultur nur zementieren. Einweg- seien durch Mehrweglösungen zu ersetzen.