Am 3. Dezember ist GivingTuesday – der weltweite Tag des Gebens. In über 150 Ländern wird an diesem Tag das Geben gefeiert. Lanciert wurde der Tag 2012. Die amerikanischen Organisationen 92nd Street Y und United Nations Foundation wollten mit dem Aktionstag einen Kontrapunkt zu «Black Friday» und «Cyber Monday» setzen. Im Fokus steht das Geben statt das Konsumieren. Marc-André Pradervand, GivingTuesday Country Leader Switzerland, sagt, dass sich sowohl Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen mit Aktionen beteiligen.
Welche Bedeutung hat der GivingTuesday heute für Spendensammelnde Organisationen in der Schweiz?
Der Fokus des GivingTuesday liegt nicht auf den spendensammelnden Organisationen, sondern bei den Geberinnen und Gebern – wie der Name sagt: GivingTuesday. Von diesen Geberinnen und Gebern können aber viele Organisationen profitieren, nicht nur im Rahmen von Spendenaktionen, sondern bspw. auch durch das Engagement von Freiwilligen. In diesem Sinn hilft der GivingTuesday Organisationen dabei, ihre Visibilität zu verstärken und somit mehr Unterstützer anzuziehen.
Für wen eignet sich der Tag besonders? Wer kann eine Aktivität lancieren?
Das Schöne am GivingTuesday ist, dass er sich grundsätzlich für alle eignet. Als Einzelperson oder Gruppe kann ich zum Beispiel einen Kuchenverkauf lancieren und die Einnahmen einer kleinen lokalen Organisation spenden. Grosse Organisationen haben eine grössere Unterstützerbasis und somit auch eine grössere Reichweite. Aber auch hier gilt es, die Unterstützer und Unterstützerinnen mobilisieren zu können. Erfreulich ist, dass zunehmend Firmen beim GivingTuesday mitmachen und mit einer oder mehreren Organisationen zusammenarbeiten. So ruft zum Beispiel die Bezahl-App TWINT am GivingTuesday auf, via App zu spenden.
Von diesen Geberinnen und Gebern können aber viele Organisationen profitieren, nicht nur im Rahmen von Spendenaktionen, sondern bspw. auch durch das Engagement von Freiwilligen.
Marc-André Pradervand, GivingTuesday Country Leader Switzerland
Wie erzielen die Organisationen die maximale Wirkung?
Wichtig für eine Organisation ist, dass man mit den Gebenden zusammenarbeitet (bspw. einer Firma oder einer Schule) und nicht einfach den Eindruck hat, dass man an diesem Tag einfach einen Spendenaufruf machen kann. Wie gesagt, der Fokus liegt auf den Gebenden, und es ist nicht FundraisingTuesday. Das heisst, die Gebenden bestimmen, wohin ihre Geld- und Zeitspenden gehen. Und damit das geschieht, ist es wichtig, dass man das ganze Jahr gute Beziehungen zu (potenziellen) Gebenden pflegt, so dass man am GivingTuesday gemeinsam eine erfolgreiche Aktion durchführen kann.
Wie ist der Austausch von GivingTuesday Schweiz mit der globalen Bewegung?
Der Austausch findet auf verschiedenen Ebenen statt. Im DACH-Raum pflegen wir einen sehr intensiven Austausch und führen zum Beispiel auch gemeinsam Schulungen und Webinare zu GivingTuesday durch. Auf der internationalen Ebene finden regelmässig Online-Meetings und Skill Shares statt. Als globale Bewegung ist es GivingTuesday wichtig, dass die guten Ideen und erfolgreichen Kampagnen zwischen den Ländern geteilt werden. Zudem existiert seit diesem Jahr ein Mentoring-Programm, bei dem Länderverantwortliche, die schon länger Erfahrung mit GivingTuesday haben, diese Erfahrung an Länderverantwortliche weitergeben, die in ihrem Land erst gerade mit GivingTuesday begonnen haben.
Jede:r kann eine Aktion lancieren
Alle Informationen zum Tag des Gebens bietet die Seite www.givingtuesday.ch. Die Seite bietet eine Übersicht über die diesjährigen Aktionen. Jede:r kann hier seine Aktion hochladen.
StiftungSchweiz, Mitglied im Patronatskomitee von GivingTuesday, bietet auf der Spendenseite die Möglichkeit, Spendenaktionen zum GivingTuesday zu lancieren.