FREETHEBEES hat sich dem hochkomplexen Thema der Honigbiene angenommen, welche sowohl Nutztier wie auch Wildtier ist. Das politisch brisante Thema mit fachlich grosser Komplexität bedarf einer professionellen Leitung, welche klare strategische und organisatorische Rahmenbedingungen schafft. Vorstand und Geschäftsleitung setzen auf etabliertes Wissen und Erfahrung aus der Privatwirtschaft und sind auf gutem Wege, FREETHEBEES zu einer Vorzeige-NGO zu etablieren.
Königsklasse der Herausforderung
FREETHEBEES hat das Programm im Namen verpackt: Wir befreien die Honigbiene aus ihrem Käfig der intensiven Honigimkerei. Die Betrachtung dieser Schlüsselspezies sowohl als schützenswertes Wildtier, wie auch als ausgebeutetes Nutztier ist für eine objektive und integrale Herangehensweise zweifelsohne notwendig, bringt aber ebenso eine erhebliche Komplexität in unsere Mission und Organisation.
Das Feld der fachlichen Komplexität umspannt die Bereiche des Natur- und Umweltschutzes, der Landwirtschaft, der Nutztierhaltung, des Tierschutzes, der Veterinärmedizin und der Biologie. Das politische Feld wird beeinflusst durch sehr viele Interessenvertreter mit teilweise diametral unterschiedlichsten (Eigen-)Interessen: Die Veterinärmedizin will überwachen und behandeln, Landwirtschaft und Imkerorganisationen wollen Honig produzieren, die Wildbienenvertreter würden der Honigbiene am liebsten den Status des Wildtieres verwehren, der Naturschutz ist froh, sich nicht um das Thema kümmern zu müssen, solange die Honigbiene überhaupt noch fliegt. Sie allen blenden weitestgehend aus, dass die Honigbiene gleichsam wichtiges Wild- wie auch Nutztier ist.
Erwähnenswert in Sachen Komplexität ist auch die Tatsache, dass FREETHEBEES insbesondere auf Teilzeit-Mandate und erhebliche Anteile an ehrenamtlichen Leistungen basiert. Viele Personen mit teilweise auch kleineren Pensen müssen auf Kurs gehalten werden, um effektiv und effizient Kraft auf den Boden bringen zu können. Und bekanntlich lassen sich die organisatorischen Anteile einer NGO nur sehr begrenzt über konkrete Projekte finanzieren und können nicht beliebig ausgeweitet werden.
Die Gründer haben die Königsklasse der Herausforderung einer NGO gewählt und müssen neben der fachlichen Qualität ein besonderes Augenmerk auf die strategische, politische, kommunikatorische, organisatorische und kulturelle Maturität legen.
Strategie und Werte geben Fokus
Aus dem Nichts kommend hat FREETHEBEES dank einer klar formulierten und beharrlich verfolgten Strategie schnell einen hohen Bekanntheitsgrad in Fachkreisen erworben. Nicht alle Interessenvertreter lieben uns, aber das war und ist zur Erfüllung unserer Mission auch gar nicht notwendig. Wichtig ist, dass wir der Kritik und dem Gegenwind standhaft bleiben können, ohne uns beugen zu müssen, oder schlimmer noch, unsere Ziele aus den Augen zu verlieren. Hierfür garantieren die uns selbst auferlegten und von allen involvierten Kräften eingeforderten Werte, wie beispielsweise das Agieren in grösstmöglicher Unabhängigkeit.
Gerade die Unabhängigkeit hebt uns von anderen Interessenvertretern deutlich ab und erlaubt uns, das Thema der Honigbiene fachübergreifend, objektiv, langfristig, nachhaltig und ohne Zurückstufung auf unschöne Kompromisse oder mittelmässige Lösungen anzupacken. Aber sie fordert auch ihren Tribut: Wer FREETHEBEES vertritt, muss in der Lage sein, das eigene Ego ein Stückweit zur Seite zu stellen und sich den Organisationszielen bis zu einem gewissen Grad unterordnen zu können- analog dem Wirken einer einzelnen Biene, welche ihre gesamte Energie dem Wohl des Bienenvolkes unterstellt. Wie könnten wir uns als Organisation glaubwürdig für die Honigbiene einsetzen, ohne uns selbst an der über Jahrmillionen hocherfolgreichen Evolution und Anpassungsfähigkeit eines Bienenvolkes auszurichten und uns dieses als Vorbild zu nehmen?
Was zur effektiven und effizienten Leistungserfüllung über allem steht, ist die Vertrauensbasis unter den Schlüsselpersonen der Organisation. Wie wir unschwer tagtäglich feststellen, spielen gerade Softfaktoren, die in vielen Organisation ignoriert werden, eine wichtige Rolle zur Vertrauensbildung. Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Stresstoleranz, Weltanschauungen, Ideologien, politisches Verständnis, etc. sind in einem komplexen Umfeld von hoher Relevanz und können nicht einfach ausgeblendet werden. Es geht uns mitnichten um eine Gleichschaltung der vielfältigen Meinungen, sondern vielmehr um einen vollumfänglich transparenten Austausch und Akzeptanz der Meinungsvielfalt, mit dem Ziel der Findung eines gemeinsamen Rahmens, mit welchem wir unsere Organisation nach aussen vertreten.
Bemerkenswert sind die vielen und hochkarätigen Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen und Mandate. Die Interessenten sind teilweise überqualifiziert, bewerten aber die sinnstiftende Arbeit in einer kulturell entwickelten Organisation als sehr viel wichtiger als ihre Überqualifikation. Meist wächst dank dem neuen Mandatsträger auch gleichzeitig das Wissen und die Erfahrung der Organisation, weit über das gesuchte Stellenprofil hinaus.
Wir sind neugierig, dankbar und freuen uns über konstruktive Kritik und eingebrachte Vorschläge. Hierfür wurde ein einfaches kontinuierliches Verbesserungswesen aufgebaut, mit welchem alle involvierten Personen Vorschläge einreichen können.
Schlanke Prozesse und optimierte Werteflüsse
FREETHEBEES setzt auf klar formulierte und von allen Involvierten verstandene und intrinsisch getragene Vision, Mission, Strategie und Werte. Dies ermöglicht die gewünschte eigenständige und unternehmerische Handlungsfähigkeit in den einzelnen Fachbereichen der Organisation — eine Art Lean-/agile Organisation. Fachbereiche dürfen und sollen eigenständig handeln, ohne sich in jedem Detail absichern zu müssen. Das verhindert die Überlast bei Schlüsselpersonen und führt zu eigenständigem Denken und Handeln der involvierten Personen. Die hohe Motivation und der erhebliche Anteil an ehrenamtlich eingebrachten Stunden bezeugen die Richtigkeit des Ansatzes.
Spezifisch zu erwähnen ist hier beispielsweise der Bereich der Finanzen, welcher durch Eigeninitiative innovative Möglichkeiten des Fundraisings aufbauen und sich ein hochspezifisches Wissen aneignen konnte. Oder die Projektleiterinnen und Projektleiter, welche entlang der in den Projekten gesteckten Ziele und dem geplanten Budget eigenverantwortlich haushalten dürfen. Geprüft und gesteuert wird in regelmässigen Abständen in den dafür vorgesehenen Projektsteuerungsausschüssen, wo retrospektiv auch mal allfällige Fehlentwicklungen wieder eingefangen werden. Auch die Kommunikation ist angehalten, bei Engpässen im Vorstand und in der Geschäftsleitung auch mal ohne Review in Eigenverantwortung Texte zu veröffentlichen. Nach bestem Wissen und Gewissen. Reflektiert und bei Bedarf retrospektiv konstruktiv kritisiert. Das fördert über die Zeit das Fachwissen und schärft das strategische Verständnis.
«Digitale Transformation» seit Gründung gelebt
FREETHEBEES arbeitet digital seit der Organisationsgründung. Wir haben keine Büros. Meetings finden grösstenteils mittels Videokonferenz statt. Kommuniziert wird insbesondere über E‑Mail. Sogar die Bezahlung der Mitgliederbeiträge ist seit Vereinsgründung papierlos und elektronisch.
Diese offene und flexible Arbeitsumgebung ermöglicht die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Partnern aus der ganzen Schweiz. Wir geben uns sehr viel Mühe, mindestens zweisprachig aufzutreten und Meetings finden regelmässig mehrsprachig statt. Mandate können auch bei Auslandaufenthalten problemlos weitergeführt werden und die Flexibilität bei Mehrfachbelastungen wie beispielsweise der Kinderbetreuung wird ebenfalls geschätzt und mit qualitativ hochwertiger Arbeit belohnt.
Die neuartige Situation rund um die Corona-Massnahmen hatten für uns verhältnismässig geringe Auswirkungen und verhalfen uns, sogar unsere Bienenkurse online zu bringen. Highlights waren neuartige Formate wie internationale Referenten und internationales Publikum, bis hin zu simultanübersetzten Bienenkonferenzen mit verhältnismässig geringem Aufwand und Kosten.
Stufengerechte Organisationsentwicklung
Das schnelle und teilweise fast sprunghafte Wachstum über die letzten Jahre fordert die weiterhin zu grossen Anteilen ehrenamtlich und nebenberuflich geleitete Organisation. Aktuell konzentriert sich die Leitung auf die Organisationsentwicklung, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und nach Bedarf wachsen und skalieren zu können.
An oberster Stelle steht die nachhaltig verankerte und optimierte Wirkung nach aussen. So legen wir den Fokus noch mehr auf die Steuerung von Werteflüssen. Nicht die Ressourcenauslastung ist uns wichtig, sondern die Wirkungserzeugung. Dieser aus dem Lean Management bekannte und in der Praxis erfolgreich verifizierte Ansatz führt zu mehr Transparenz, zu besserer Steuerbarkeit der Wertströme und zu optimierter Wirkung bei gleichzeitig besserer Lastverteilung.
Inhaltlich, strategisch und kulturell wohl am wichtigsten dürfte sich die stufenbasierte Betrachtung auf die Organisationsentwicklung auswirken. Die neue Organisationsform soll an der Komplexität der Herausforderung und am aktuellen Entwicklungsstand der Menschen in der Organisation ausgerichtet werden. Über die Zeit soll sich die Organisation in verkraftbaren Schritten hin zum gesetzten Zielbild entwickeln. Die Transformation dient nicht, wie oft gesehen, aus Selbstzweck der Transformation selbst wegen, sondern der besseren Erfüllung der gesetzten Ziele. Und sie darf die Organisation insgesamt, die einzelnen Bereiche und die involvierten Personen nicht überfordern.
Die ganzen Veränderungen zielen in Richtung Überführung von der Vereinsform in eine Stiftung. Eine Stiftung, die ihren Geist, ihre Geradlinigkeit und ihre Schlagkraft auch halten können wird, wenn die Gründer dereinst abgetreten sein werden. Kein einfaches Unterfangen, wie wir uns sehr wohl bewusst sind, aber hochgradig anspornend und faszinierend!
Die fachlichen Referenzen und Hintergründe der hier nur grob überflogenen Themen geben wir auf Anfrage gerne weiter. Wenden Sie sich an den Vorstand und/oder die Geschäftsleitung für weitere Auskünfte.