«Jeder hat die Wahl, so zu handeln, dass die Zukunft fair wird», sagte Sandra Uwera an den ersten Fairtrade-Awards 2022 gestern Abend in der Maag Halle in Zürich. Am Anlass zum 30-Jahre-Jubiläum hob die CEO von Fairtrade international die Leistung der Fairtrade-Bewegung in der Schweiz hervor und hielt fest: «1992 sah die Welt noch ganz anders aus.» Dass diese Entwicklung zum heutigen Erfolg von Fairtrade in der Schweiz möglich war, dazu hatten die Nominierten und insbesondere die Gewinner:inn des ersten Fairtrade Award 2022 beigetragen.
Vier Kategorien augezeichnet
Eine Fachjury hat Unternehmen in den Kategorien Detailhandel, Brands/Manufacturing/Trader, Gastronomie/Out of Home und Newcomer/Innovation für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. In der Kategorie Detailhandel wurde als Mitstreiterin der ersten Stunde die Coop Genossenschaft gewürdigt. Mit 1330 Artikeln hat die Detailhändlerin das vielfältigste Sortiment. Und auch in den nächsten 30 Jahren will Coop die Rolle als Pionierin noch einnehmen. «Es liegt an uns, dass wir die Welt ein wenig gerechter machen», sagte Marc Muntwyler, Leiter Category Management/Beschaffung Frische 2, der den Preis für Coop entgegennahm, zu den Anwesenden. Agrotropic Blume 3000 erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Brands/Manufacturing/Trader. Das Blumenunternehmen setzte schon früh auf Fairtrade-Produkte und war bei der Ausarbeitung der Standards engagiert. Die Bedeutung dieses Produkts für Fairtrade Max Havelaar hatte der Geschäftsführer Renato Isella einleitend zum Abend erwähnt. Die Schweiz habe bei der Entwicklung von Fairtrade Blumen eine Pionierrolle eingenommen. Sie seien vor 20 Jahren in der Schweiz getestet und schliesslich in anderen Ländern eingeführt worden, sagte er. Als zweites Produkt hob er Fairtrade Gold hervor. Letztes Jahr konnte erstmals mehr als eine Tonne Fairtrade Gold in die Schweiz importiert werden. Dabei habe die Zürcher Kantonalbank eine Pionierrolle übernommen, was am Anlass zu erfahren war. Als erste Bank weltweit hat sie Kleinbarren Gold in Fairtrade Qualität angeboten.



Kaffee ein zentrales Produkt bei Max Havelaar
Bei der Gründung von Fairtrade Max Havelaar stand ein Produkt im Fokus: Kaffee. Und auch heute ist das Produkt für den Fairtrade-Bereich zentral – und Ursprung von Innovation. «Wie kann man am Morgen vor einem guten Kaffee sitzen und wissen, dass die Menschen, die ihn produziert haben, nicht davon leben können?», fragte Fox Hardegger, Firmengründer der Kaffeerösterei Seehallen. Sein Unternehmen wurde in der Kategorie Newcomer/Innovation ausgezeichnet. Sie verfolgt den Anspruch, die nachhaltigste Kaffeerösterei zu sein. Weil sich die Jury in dieser Kategorie nicht entscheiden konnte, hat sie mit Nespresso einen zweiten Nominierten aus dem Kaffeegeschäft für ihr Engagement «Farmer Future Program» ausgezeichnet. In der vierten Kategorie Gastronomie/Out of Home konnte der Zürcher Frauen Verein den Award abholen. Der Gastronomie-Kanal erwies sich als guter Kanal, um die Menschen an Fairtrade heranzuführen. Dass am Ende der Kaufentscheid bei den Kundinnen und Kunden liegt, sagte auch Kathrin Amacker, die Stiftungsratspräsidentin von Fairtrade Max Havelaar: «Die Kunden können sich entscheiden.» Als Fazit des Abends schloss sie: «Wir können den fairen Handel nur gemeinsam mit starken Partnern voranbringen. Deshalb war es uns ein Anliegen, an unserem Jubiläum unseren Partnern eine grosse Bühne zu bieten und so ihr ausserordentliches Engagement zu würdigen.»